Wir alle wurden mit der Fähigkeit geboren, kreativ und gelassen durchs Leben zu gehen, im Flow zu sein. Doch irgendwie verlieren wir diese Gaben auf dem Weg immer wieder. Warum? Was machen wir falsch? Was können wir tun?
Die Antwort mag vielleicht überraschen: Manchmal sollten wir nicht mehr, sondern weniger tun. Viele östliche Philosophien kennen das Konzept des Nicht-Handelns (im Chinesischen: Wu Wei). Stress hängt häufig damit zusammen, dass wir zu viel müssen, wollen, sollen. Vor allem aber möchten wir kontrollieren, was wir nicht kontrollieren können.
So kommst du zurück zum Flow:
Vertrau dem Fluss des Lebens
Das Leben ist ein ganz natürliches Auf und Ab. Doch weil uns dieser Verlauf unheimlich ist, akzeptieren wir ihn nicht einfach, sondern wollen ihn kontrollieren. So erlauben wir z.B. unseren Gefühlen nicht, frei zu fließen, sondern verdrängen oder unterdrücken sie, lenken uns mit intensiven Sinneseindrücken (z.B. TV, Smartphone) ab. So geht unsere natürliche Bewusstheit mehr und mehr verloren und wir spüren immer weniger. Unsere Energie fließt nicht mehr. Wir haben eine leise Ahnung, dass uns etwas fehlt – suchen aber an den falschen Orten (z.B. bei den Anderen). Am besten wäre es aber, damit aufzuhören, die Dinge kontrollieren zu wollen und die in Hülle und Fülle vorhandenen Weisheit der Welt wirken zu lassen.
Hör auf dich anzustrengen
Wir haben gelernt, dass wir uns bemühen müssen, um die richtige Lösung für ein Problem zu finden. Doch in Wahrheit treffen wir die besten Entscheidungen nicht nur mit dem Kopf. Sowohl die Forschung als auch unsere Erfahrungen legen nahe, dass Intelligenz sich nicht auf unser kleines Gehirn beschränkt, sondern als eine Art „Bewusstseinsfeld“ noch viel mehr einschließt: unsere Sinne, den Körper, Erinnerungen, Gefühle, unsere Instinkte, die Intuition. Vielleicht sogar die Menschen und Dinge, in unserem näheren Umfeld. Die besten Ideen und Lösungen finden wir, wenn wir uns entspannen und unser Unbewusstes die Arbeit machen lassen. Wenn wir es nur zulassen und in uns hineinhören, taucht dann meist eine Antwort auf, die wir nicht „erdenken“ könnten.
Halte inne
Um Stressspiralen zu unterbrechen ist es unerlässlich immer wieder innezuhalten. Das Handy, den Laptop, Facebook, das Radio mal auszuschalten, die Arbeitsunterlagen und auch das Lieblingsbuch kurz wegzulegen. So schaffen wir Raum und können hinhören, was gerade in uns vor sich geht. Was spüren wir in unserem Körper? Welche Bilder, Gedanken, Gefühle tauchen auf? Können wir sie wahrnehmen und annehmen ohne sie gleich zu bewerten? Können wir die Gedanken, Gefühle und Vorstellungen von richtig und falsch loslassen? Können wir einfach geschehen lassen, was geschehen will?
Drei Schritte für mehr Gelassenheit:
1. Innehalten: Durch das Innehalten durchbrechen wir das Muster der stressbasierten Handlungen
2. Hören: Durch das In-sich-Hineinhören nehmen wir eine größere Menge an Informationen wahr
3. Loslassen: Durch das Loslassen ermöglichen wir uns, aufgrund dieser Informationen neue Wege einzuschlagen.
„Sollte“-Sätze abladen
Wenn dein Affengeist versucht, dir einen Strich durch die Rechnung zu machen, indem er dich mit „Sollte“-Sätzen bombardiert (z.B. Du solltest jetzt aber wirklich mal weiterarbeiten, wenn du die Deadline schaffen willst, Du solltest wirklich witzigere Kommentare parat haben, Er sollte langsam wissen, was mir wichtig ist…), dann nimm sie einfach wahr und lass sie wieder los. Wenn nötig, schreib sie auf ein Blatt Papier, um sie loszuwerden. Und frag dich: Wer spricht da? Was wäre anders, wenn du all diese Dinge erledigt hättest? Und ist das wirklich wahr?
Und jetzt wünschen wir dir einen entspannten Tag! 🙂
Zum Weiterlesen:
Laurence Shorter: Lazy Guru – Entspannt durchs Leben, Ariston Verlag 2016.