Unsere YOGA AKTUELL-Autorin Doris Iding hat ein neues Buch geschrieben. In „Vertrau dem Buddha in dir“ teilt sie ihren reichen Erfahrungsschatz voller spiritueller Geschichten und wahrer Anekdoten mit uns, erzählt von inspirierenden und ent-täuschen Begegnungen mit großen Meistern und gibt wertvolle Tipps für den persönlichen Weg an die Hand. Eindringlich vermittelt sie, dass wir den richtigen Lehrer nicht immer da finden, wo wir so beharrlich suchen und die Antworten auf unsere Fragen letztlich in uns selbst finden müssen. Um noch ein bisschen mehr über das Buch zu erfahren, haben wir Doris Iding zum Kurzinterview gebeten.
Drei Fragen zu „Vertrau dem Buddha in dir“
Was hat dich dazu bewegt, dieses Buch zu schreiben?
„Ich habe in den letzten 30 Jahren so viele spirituelle Lehrer kennengelernt. Gute und schlechte. Kluge Köpfe und Dummköpfe, die sich für klug hielten… Weise Menschen, die nicht als „Lehrer“ arbeiteten, mir aber als solche dienten. Zufällig war ich mit der Lektorin des Verlages in einem Retreat von James Baraz, der uns beide sehr gut gefallen hat. Wir empfanden ihn als einen ausgesprochen erfahrenen Lehrer. Als wir uns nach dem Retreat zum Mittagessen trafen, tauschten wir uns über Erfahrungen mit spirituellen Lehrern aus. So entstand die Idee, ein Buch daraus zu machen. Ich hätte das Buch lieber „Auch Gurus kochen nur mit Wasser“ genannt, weil auch Lehrer in meinen Augen „nur“ Menschen sind. Aber der Titel stieß im Verlag leider auf wenig Zuspruch.“
Was ist mit dem „Buddha in uns“ gemeint?
„Damit gemeint ist im 1. Schritt: ein gesundes Bauchgefühl, das JEDER Mensch besitzt. Aber leider überhören wir diese Stimme häufig aufgrund unserer Erziehung, traumatischer Erfahrungen etc. Wenn wir durch die spirituelle Praxis mehr darauf vertrauen, dann erkennen wir, welcher Lehrer uns gut tun und wirklich weiterbringt; Und welcher Lehrer uns als Projektionsfläche für unsere Eltern dient – im positiven oder negativen Sinne. Es heißt, dass die eigentliche spirituelle Reise erst dann beginnt, wenn wir die spirituellen Elternfiguren hinter uns lassen. Dann kommt der 2. Schritt: unseren Wesenskern, Urgrund wahrzunehmen: reines Bewusstsein. Frei von allem….“
Viele von uns sind ungeduldig. Wir möchten möglichst schnell am Ziel unserer spirituellen Reise ankommen. Was hilft uns dabei, geduldiger zu werden?
„Ich kann schlecht sagen, was „uns“ hilft. Ich glaube, jeder braucht etwas anderes. Mir persönlich hat die Einsicht geholfen, dass es eigentlich kein Ziel gibt. Natürlich ist die Verwirklichung des Reinen Bewusstseins schon ein Ziel, aber das ist sehr weit gesteckt und wird noch einige Leben dauern, bis ich es erreicht habe. Als kurzfristiges Ziel sehe ich für mich persönlich, achtsamer zu werden und mit den Stürmen des Lebens gelassener umzugehen. Oder anders ausgedrückt, versuche ich, die Wellen, die mir das Leben präsentiert, besser und eleganter zu reiten. Stoppen kann ich sie nämlich nicht. Was mir auch noch hilft, ist das Bewusstsein zu vertiefen, dass alles der permanenten Veränderung unterliegt – und es darum geht, mich nicht gegen die Veränderungen – sowohl die positiven als auch die negativen zu wehren…“
Dankeschön, liebe Doris!
„Vertrau dem Buddha in dir – Wie man auf der Suche nach dem Glück bei sich selbst ankommt“
ist im nymphenburger Verlag erschienen (2015).