Typgerechte Ayurveda-Ernährung für Kinder
Die richtige Ernährung für Kinder ist laut Ayurveda denkbar einfach: Regelmäßige Mahlzeiten mit frischen, vitalstoffreichen und wohlschmeckenden Früchten und Gemüse – am besten aus dem eigenen Garten – schenken Lebensenergie und Intelligenz, leichte Getreidegerichte und Hülsenfrüchte sorgen für gutes Körperwachstum und ein starkes Immunsystem und liebevoll gekochte, im harmonischen Familienumfeld eingenommene Mahlzeiten nähren Körper, Geist und Seele auf gesunde und spirituelle Weise.
In den klassische Ayurveda-Schriften widmen Caraka und Sushruta mit der „Kaumarabhrtya“ der Kinderernährung ein eigenes Kapitel und empfehlen hier leicht verdauliche Speisen, die Kapha nicht erhöhen und Ojas mehren. Diese Eigenschaft findet sich vor allem bei der Kombination von Milch mit Chyvanprash, dem „Nutella“ des alten Indiens, von indischen Kindern auch heute noch gern zum Frühstück verzehrt. Ob auch die deutschen Kinder diese „Alternative“ zum herkömmlichen Brotaufstrich akzeptieren, muss ausprobiert werden. Denn jede Mutter weiß, wie schwierig es sein kann, Kinder im Alltag von den verführerischen Einflüssen der industriell hergestellten Fertignahrung zu schützen. Spätestens ab dem Vorschulalter lernen die kleinen Genießer die geschmacklichen Verführungen von Fruchtzwergen, Milchschnitten & Co kennen und lassen sich häufig von den vegetarischen Kochkünsten der gesundheitsbewussten Mutter nur wenig begeistern.
Umso wichtiger ist es, dass sich die ersten Lebensjahre durch eine optimale Baby- und Kleinkinderernährung auszeichnen! In der frühen Kindheit wird das Fundament für die gesunde Entwicklung der individuellen Konstitution (prakrti) gelegt, die für den Rest unseres Lebens unser körperliches und psychisches Wohlbefinden prägt.
Mit jedem Schluck Muttermilch gewinnt der Säugling mehr Stabilität, Immunkraft und Lebensfreude, wenn sich deren Erzeugerin in einem Zustand frei von Sorgen, Stress und Stoffwechselschlacken befindet. In Kombination mit einem regelmäßigen Lebensrhythmus, zärtlicher Ganzkörper-Ölmassage, genügend Schlaf und frischer Luft ist das Kinderglück perfekt.
Doch entsprechend der individuellen Konstitution kann jedes Baby seine eigenen Vorlieben und Bedürfnisse beim Stillen haben. Ob der Säugling einen 2- oder 4-Stunden Rhythmus bevorzugt, bereits von Anfang an nachts durchschläft oder von heftigen Blähungen geplagt wird, hängt im großen Maße von seiner konstitutionsgerechten Doshaverteilung ab. Aus eigener Erfahrung kann ich mich noch sehr gut an den sensiblen Vata-Appetit meiner Tochter erinnern, die immer sehr ungeduldig beim Trinken war, sich häufig verschluckte und anschließend von Koliken geplagt wurde. Ihr älterer Kapha-Bruder hingegen war ein echter Genießer, der stundenlang an der Brust nuckeln konnte […]