Während Ayurveda hier in Europa primär als eine Maßnahme bekannt ist, um Körper und Seele zu entspannen, werden in Indien auch Krebspatienten ayurvedisch behandelt. Ayurvedische Therapien vermögen den Heilungsprozess sehr gut zu unterstützen und das Leben einiger schulmedizinisch austherapierter Patienten auf angenehme Weise zu verlängern. Im Mahindra-Institut in Birstein war in diesem Jahr zum ersten Mal Dr. Tapankumar Vaidya zu Gast, der ein eigenes ayurvedisches Krebstherapiekonzept entwickelte und dies auf seinem ersten Europabesuch vorgestellt hat. Zusammen mit Dr. Gupta, einem weit über die Grenzen seines Landes bekannten und mehrfach ausgezeichneten Ayurveda-Arztes beantwortete er Fragen zum Thema Ayurveda und Krebs. Durch den Indologen und Heilpraktiker Elmar Stapelfeldt, der dem Gespräch beiwohnte und übersetzte, vermittelten die beiden Ärzten einen beeindruckenden und spannenden Einblick in die ayurvedische Krebstherapie
YOGA AKTUELL: Wie lange arbeiten Sie mit Krebspatienten?
Dr. Tapankumar Vaidya: Ich beobachte, diagnostiziere und behandle Krebspatienten seit 1991 in einem Krebstherapiezentrum, wo wir ein eigenes ayurvedisches Krebstherapiekonzept entwickelt haben. Der Grundsatz in unserem Institut lautet, dass wir nicht nur die Krankheit behandeln, sondern vorrangig den Patienten. Das bedeutet, dass unsere Therapie nicht nur auf die symptomatische Behandlung des Patienten abzielt, sondern auf eine individuelle Behandlung. Wir erheben sämtliche Informationen, die uns der Patient zur Verfügung stellen kann und wenden zudem andere moderne Diagnosemethoden an. Diese Informationen werten wir aus und erstellen Therapiepläne, die verschiedene Ansätze umfassen. Zum einen läuft die Therapie darauf hinaus, die vorliegende Krebsart direkt zu behandeln. Zum anderen werden Maßnahmen ergriffen, die der Ayurveda allgemein bei der Behandlung von Krebs empfiehlt. Ein weiterer Ansatz zielt darauf ab, die Verdauung und den Stoffwechsel des Patienten zu korrigieren. Ferner werden noch Ernährungsempfehlungen sowie alternative Heilweisen angewendet, die Entspannung bewirken und die Motivation bzw. den Glauben an Heilung beim Patienten verstärken. Diese alternative Krebstherapie ist weniger unangenehm und hat weniger Nebenwirkungen als die schulmedizinischen Methoden wie Chemotherapie oder Bestrahlung, steht ihr in der Effizienz aber nicht nach. Besonders in der Kombination mit den schulmedizinischen Methoden ist sie hilfreich, da sie auch deren Nebenwirkungen minimiert.
YOGA AKTUELL: Wie lange dauert eine solche Therapie?
Dr. Tapankumar Vaidya: Es handelt sich immer um eine Langzeittherapie, wobei die Schallgrenze 5 Jahre beträgt. So lange sollte die Therapie mindestens laufen. Danach prüfen wir den Fall noch einmal intensiv […]