Wie wir schon bei unserer Wahrnehmung ansetzen können, um Stressbelastungen zu vermeiden, und wie wir Resilienz entwickeln können: eine Synthese aus den modernen Erkenntnissen der Psychologie sowie der Physiotherapie und den Herangehensweisen des Ayurveda und des Yoga.
Lara-M. Vucemilovic-Geeganage und Subash Geeganage, Therapeuten und Ausbildungsleiter für die Integrative Yogatherapie (AYTM) – bestehend aus Ayurveda, Passive Yoga (Yoga der Berührung) und Adya Yoga –, haben sich unter anderem besonders auf Achtsamkeit und emotionales Stressmanagement spezialisiert. Sie arbeiten insbesondere mit Menschen, die sich in angespannten Lebenssituationen befinden. Ihre Klienten suchen beispielsweise Hilfe, weil sie an körperlichen Verspannungen leiden, weil sie Unterstützung suchen, um ihre Selbstwahrnehmung zu vertiefen, oder weil sie mit ihrer aktuellen Lebenssituation überfordert sind. Viele Menschen kommen auch wegen eines unbestimmten Leidensdrucks, dessen Wurzeln sie sich nicht bewusst sind, der in ihnen aber innere Unruhe und den Wunsch nach Veränderung bewirkt. Andere erleben zum wiederholten Male eine depressive Phase oder leiden unter Emotionsregulationsstörungen und suchen nach neuen Wegen, mit diesen Zuständen umzugehen. Lara-M. Vucemilovic-Geeganage und Subash Geeganage begleiten sie mit einer profunden Therapie, die mehrere Komponenten umfasst. Welche das sind, erläutern sie im Interview mit YOGA AKTUELL.
Langfristig können auch Konzentrationsschwäche und Gedankenkreisen eine Folge von Dauerstress sein, da das Areal in unserem Gehirn, das für das Abrufen von Erinnerungen und für die Verarbeitung von Eindrücken vornehmlich verantwortlich ist, durch die vermehrte Ausschüttung der Stresshormone in seiner Funktion gestört wird.
Interview
YOGA AKTUELL: Welche Emotionen löst der typische Alltagsstress in Form von Zeitknappheit, Multi-Tasking und Leistungsdruck aus, und wie manifestieren sich diese körperlich?
Lara und Subash: Um diese Frage zu beantworten, müssen wir unseren Blickwinkel erweitern, indem wir uns anschauen, was noch vor der Emotion und vor dem Erleben von Stress steht: unsere Wahrnehmung und die Verarbeitung der Sinnesimpressionen. Unsere Wahrnehmung wird wiederum durch unser aktuelles Befinden, unsere Erfahrungen und unsere charakteristischen Wesenszüge beeinträchtigt. Diese Aspekte sind sehr individuell. Grundsätzlich hängt unser emotionales Befinden in der jeweiligen Situation oder Lebensphase damit zusammen, ob wir das Gefühl haben, auf Ressourcen zurückgreifen zu können, um den jeweiligen Herausforderung gewachsen zu sein, oder nicht. Die Emotion und die Haltung, die wir einnehmen, versetzt uns in einen Zustand, der nicht nur ausdrückt, was wir fühlen, […]