Eine neue Verbindung zweier alter Heilsysteme: wie Kalari-Chikitsa und Yoga gemeinsam wirken und heilen können.
Kalari-Chikitsa, so heißt die traditionelle Form der Körpertherapie aus Südindien. Das ursprünglich durch speziell „Eingeweihte“ streng behütete Wissen öffnet sich mehr und mehr in Richtung Westen. Längst profitiert der klassische Ayurveda vom Einsatz dieser kreativen Massageform, wenn es um Einschränkungen, Verletzungen oder Schmerzen im Bewegungsapparat geht.
Was ist das Besondere an Kalari-Chikitsa?
Bei dieser Therapie geht es darum, verschiedene Aspekte intuitiv miteinander zu verbinden.
Das Marma-Nadi-System dient dabei als Grundlage, den Körper in seinen Zusammenhängen zu erkennen und zu behandeln. Anders als im Yoga wird es nicht nur als reines Energiesystem verstanden. Marmas sind hier genau lokalisierte Punkte, an denen verschiedenartige Gewebe wie Knochen, Muskeln und Gefäße miteinander verbunden sind. Hier kreuzen sich die grobstofflichen mit den feinstofflichen, psycho-emotionalen Komponenten und „kommunizieren“ miteinander. „Nadi“ (fem.) bedeutet soviel wie Kanal oder Bewegungsbahn und findet in der Kalari-Tradition keine einheitliche Verwendung. Es wird als Überbegriff für sämtliche Bewegungsbahnen wie z.B. Nerven, Blutgefäße, Muskelbahnen, Lymphgefäße und Faszien verwendet.
Die inzwischen populär gewordene Bedeutung der Faszien als Bestandteil des Bindegewebes erklärt u.a., warum die Therapie so wirksam ist. Die Kalari-Therapie wirkt direkt auf das Fasziengewebe und dehnt das teilweise verklebte, zusammengezogene Gewebe von innen auf. Dabei spielt das richtige Zusammenspiel von Massagedruck, Hitze des Kräuterbeutels, Anwendung eines speziell medizinierten Öls durch den Therapeuten sowie Behandlungsdauer eine entscheidende Rolle. Die manuelle Arbeit am Körper löst mit der Zeit manifestierte Spannungen im Marma-Nadi-System. Die Ergänzung der Behandlung durch spezielle, abgewandelte Yogaübungen für die Problemzone im Anschluss an die Massage wirkt dabei als Verstärker im Prozess der Neuordnung. Der Klient erlangt mehr und mehr Verständnis und Verantwortungsgefühl für seinen Körper zurück. Alte Bewegungsmuster durch neue zu ersetzen, ist herausfordernd, kann aber auch richtig Spaß machen, wenn man weiß, wie es geht.
Der ganzheitliche Ansatz der Kalari-Chikitsa betrachtet außerdem die Lebensumstände und Ernährungsgewohnheiten, um den Heilprozess zu unterstützen. Hier grenzt sich die Therapie gegenüber anderen Manualtherapien deutlich ab, weil sie bis in den Alltag hineinwirkt.
Die Kalari-Chikitsa ist in Verbindung mit einer vom Therapeuten sensibel ausgewählten Yogapraxis ideal geeignet, den Körper in seiner Ausdehnung von innen zu unterstützen und die ursprünglichen Ordnung wiederherzustellen. Präventiv […]