Weil nicht nur der schöne Schein zählt: Kosmetik ohne Tierleid – vegane und tierversuchsfreie Kosmetika.
Im ersten Moment mag sich die Eine oder Andere über das Thema vegane Kosmetik wundern, denn vielen ist gar nicht bewusst, dass in Kosmetika tierische Inhaltsstoffe vorkommen. Doch die Annahme, Kosmetik sei ohnehin stets vegan, trifft mitnichten zu: Ob Rindercollagen oder so genanntes „Meerescollagen“, das in der Regel von Fischen oder Quallen stammt, ob Seidenproteine oder tierische Hyaluronsäure – viele in der Kosmetikbranche gängige Substanzen sind tierischen Ursprungs. Leider sind sogar Produkte mit Nerzöl auf dem Markt. In Haarpflegeprodukten findet man ferner oft Keratin, das aus zermahlenen Hörnern, Hufen, Federn oder Federkielen gewonnen wird. Und jemand, der vollständig vegan lebt, möchte neben diesen und vielen weiteren tierischen Stoffen sicherlich auch keine Milchproteine, keine Milchsäure und keine Laktose in seiner Kosmetik haben, doch auch diese sind nicht unüblich. Es gibt jedoch Hersteller, die ihre gesamte Produktpalette vegan gestalten. Andere Labels bieten zumindest ein veganes Teilsortiment an. Einige Beispiele für vegane Produkte haben wir für Sie zusammengestellt.
Eine verwandte – und sehr wichtige – Thematik ist die Frage nach Tierversuchen, denn was nützt die schönste vegane Kosmetik, wenn dafür Tiere in Versuchslabors gequält wurden. Zu diesem Thema finden Sie nachfolgend ein Extra-Kästchen.
Tierversuche in der Kosmetikbranche
Vor gut einem Jahr, im März 2013, haben die Bemühungen der Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE) nach einem langen und steinigen Weg endlich den gewünschten Erfolg gezeitigt: Das Verkaufsverbot für an Tieren getestete Kosmetikprodukte und Kosmetikrohstoffe trat voll in Kraft, d.h. die bei dem bereits 2009 eingeführten Verbot noch gewährten Ausnahmen wurden abgeschafft. Somit dürfen inzwischen EU-weit keine neuen Kosmetika mehr verkauft werden, für die bzw. für deren Rohstoffe Tierversuche durchgeführt wurden. Hierzu muss man wissen, dass Rohstoffe, die ausschließlich in Kosmetika verwendet werden, von der Chemikalienverordnung REACH ausgenommen sind, nach der sämtliche Chemikalien registriert und zum Großteil in Tierversuchen getestet werden müssen. Bei Rohstoffen, die auch anderweitig zum Einsatz kommen, liegt der Fall jedoch anders, so dass auch nach dem erweiterten Verbot von 2013 noch Kosmetika im Umlauf sind, deren Hersteller weiterhin auf an Tieren getestete Rohstoffe zurückgreifen. Zudem ist fraglich, ob alle EU-Staaten die Umsetzung des Verbots auch tatsächlich kontrollieren bzw. […]