Lebenskraft aus dem pflanzlichen Plankton: Warum aus Mikroalgen gewonnenes Öl eine interessante Nahrungsergänzung sein kann.
Algenöl? Zum Verzehren? Die grüne Grütze, die in Teichen, in Seen und im Meer schwimmt, soll Öl enthalten? Wie bekommt man es heraus? Wie schmeckt es, und inwiefern soll es dem menschlichen Körper nützen?
Ja, Algen gedeihen in Süßwasser und Salzwasser, sie enthalten Öl, außerdem andere lebenswichtige Inhaltsstoffe. „Makroalgen“ – das heißt, größere Algenarten wie Seetang oder Meeresgemüse – werden schon immer als Nahrungsquelle genutzt, jedenfalls in einigen Ländern. Algenöl wird jedoch aus Mikroalgen hergestellt. Was in ihnen steckt, wird vom menschlichen Körper über die Nahrungskette durch Fische und Meeresfrüchte aufgenommen. Im Gegensatz zu Makroalgen sind Mikroalgen Einzeller und damit Bestandteil des Planktons. Es gibt von ihnen weltweit eine unglaubliche Vielzahl von Arten. Nur ein ganz geringer Teil dieser Arten wurde bisher erforscht und für gesundheitliche Zwecke aufbereitet. Bekannt aber ist Spirulina, die als Mikroalge vermarktet wird, jedoch eigentlich zu den Bakterien gehört. Genauer gesagt, zur Untergruppe der Cyanobakterien, die früher fälschlich als „Blaugrüne Algen“ bezeichnet wurden. Sie soll entgiftende Eigenschaften haben, und der Verzehr soll Entzündungen bekämpfen. Zu den „echten“ Mikroalgen (also nicht zu den Cyanobakterien) gehört Chlorella, die im Süßwasser lebt. Sie enthält unter anderem hochwertige Proteine sowie, wie alle Pflanzen, Chlorophyll. Chlorella vermag Schwermetalle im Körper zu binden.
In großen Außenanlagen nutzen die Algen direktes Sonnenlicht für ihr Wachstum. Zur Vermeidung von Schadstoffen befinden sie sich in Tanks mit gereinigtem Meerwasser oder in speziell hergestelltem, ganz und gar sauberem Salzwasser.
Die am Markt als „Algenöl“ erhältlichen Öle werden jedoch nicht aus Chlorella oder Spirulina hergestellt, sondern aus anderen Arten gewonnen, wie beispielsweise Schizochytrium oder Ulkenia.
Quelle für Omega-3-Fettsäuren
Algenöl ist ein vergleichsweise neues Lebensmittel, das erst seit Beginn der 2000er Jahre hergestellt wird. Aufmerksamkeit bekommt es in letzter Zeit unter anderem durch Die Ernährungs-Docs, eine beliebte Gesundheitssendung des NDR, die seit zehn Jahren in immer wieder neuen, aktuellen Folgen läuft und in den Dritten Fernsehprogrammen regelmäßig wiederholt wird. Warum Algenöl dort empfohlen wird: Es ist außerordentlich reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren, die sonst fast nur in Fisch und Meeresfrüchten vorhanden sind, und stellt für diese Nährstoffe die einzige rein pflanzliche Alternative für Vegetarier und Veganer dar. Zudem ist es als alternative Omega-3-Quelle […]