Die Vielfalt der Erntezeit genießen: Mithilfe ayurvedischer Empfehlungen wird Ihre Herbstküche nicht nur lecker, sondern auch bekömmlich und gesund!
Mit jedem Sonnenstrahl, der im Sommer unser Gesicht gekitzelt hat, haben auch die Pflanzen um uns herum Energie erhalten. Und mit dieser frisch getankten Kraft haben sie ganz heimlich, still und leise eifrig ihre Früchte wachsen lassen. All diese sonnengereiften Erträge können wir nun, während und nach der Erntezeit, in vollen Zügen genießen. Wenn man dabei einige ayurvedische Erkenntnisse berücksichtigt, wird der herbstliche Speiseplan ein wahres Vitalitätsfeuerwerk, das unseren Organismus optimal nährt und unserem ganzen Wesen gut tut.
Der Herbst als Übergangszeit ist eine Phase, in der das Verdauungsfeuer und der ganze Stoffwechsel auf Hochtouren arbeiten. Das gilt allerdings insbesondere für den Frühherbst, der in Europa eine pitta-geprägte Zeit ist, während der Spätherbst, der ja bei uns oft schon sehr winterliche Züge annimmt, dann von Vata dominiert wird. Die erste Herbstphase, zu der man den sprichwörtlichen goldenen Oktober mit seinen teilweise noch angenehm warmen Tagen zumeist zählen kann, erfordert eine Ernährungsweise, die Pitta möglichst nicht noch zusätzlich aggraviert. Hier können Sie sich auch an den Sommertipps orientieren (vgl. YOGA AKTUELL Heft 56). Im Vergleich zum heißen Sommer ist jetzt aber Agni stärker, was den frühen Herbst zu einer ernährungstechnisch relativ unkomplizierten Zeit macht. Allerdings sollten Sie diese Feststellung nicht als Anlass nehmen, das Verdauungssystem mit allerlei Unbekömmlichkeiten auf die Probe zu stellen, sondern Sie können diese starke Phase des Stoffwechsels nutzen, um den Körper ein bisschen durchzuputzen. Ähnlich wie das Frühjahr eignet sich der Herbst sogar gut für Fastenkuren. Wer allerdings angesichts des köstlichen Angebots auf den Wochenmärkten und in den Obst- und Gemüseauslagen keine Lust auf Abstinenz-Übungen hat, der kann sich leckere Menüs zusammenstellen, bei denen er lediglich auf eine kluge Kombination und eben auf vorwiegend pitta-beruhigende Eigenschaften achten sollte.
Je weiter es dann in Richtung kalte Jahreszeit geht, desto mehr sollte man versuchen, auf vata-ausgleichende Kost umzustellen, d.h. zum Beispiel nicht mehr zuviel Rohkost zu sich zu nehmen und nahrhafte, saftige und süße Nahrungsmittel zu bevorzugen. Hierbei nicht vergessen: Im Ayurveda sind mit süßen Lebensmitteln nicht so sehr Süßigkeiten gemeint, sondern vielmehr andere Nahrungsmittel mit dem Rasa süß wie etwa Weizen, Reis, Kartoffeln, Ghee, Fette aus Ölsaaten […]