Die Kakaopflanze schenkt uns vollmundigen Genuss – Kann denn diese Liebe Sünde sein?
Schokolade… schon der Gedanke daran löst bei den meisten von uns wohlige Gefühle aus und natürlich sofortigen Appetit. Sie ist der süße Seelentröster, wenn man mal Trübsinn bläst, das Extra, mit dem man sich gern am Feierabend belohnt, die perfekte kleine Aufmunterung für zwischendurch, und Bridget Jones isst sie sogar zum Frühstück. Für viele ist Schokolade einfach der Inbegriff des vollkommenen Genusses. Und wie herrlich ist es in der Tat, sich nach einem langen Tag mit einem köstlichen heißen Schokoladentrunk zu wärmen oder sich ein Stückchen zartschmelzende Tafelschokolade auf der Zunge zergehen zu lassen, wenn sich zwischendurch der Hunger meldet. Aber wo nahm diese wunderbare Freundschaft zwischen Mensch und Schokolade eigentlich ihren Ursprung? Und wo kommt Schokolade überhaupt her? Schließlich ist sie ja nicht vom Himmel gefallen – zumindest nicht direkt.
Kakaogeschichte(n)
Olmeken, Mayas und Azteken
Die Ersten, die dem Genuss eines Trunks aus der Kakaobohne frönten, waren wahrscheinlich die Olmeken, die in der vorklassischen Zeit im fruchtbaren Tiefland am Golf von Mexiko siedelten. Viele Details dazu sind leider nicht bezeugt, immerhin fand man aber heraus, dass von den Olmeken auch der Begriff „cacao“ (ursprünglich wohl „kakawa“ gesprochen) als Bezeichnung für die Kakaopflanze geprägt wurde. Einiges mehr weiß man über die Rolle des Kakaos bei den Maya, die das Wissen über die Kakaobohne vermutlich von den Olmeken übernommen haben. Für die Maya war die Kakaopflanze göttlichen Ursprungs. Sie sollen sogar einen Kakaogott, Ek Chuah, verehrt haben. Wie bei den Olmeken wurde die Schokolade bei den Maya in Form eines Getränks konsumiert. Das Schokoladengetränk nannten sie ‚chocol haa‘, übersetzt etwa ‚heißes Wasser‘. Diesem Namen ist schon zu entnehmen, dass es sich nicht etwa um einen Milchkakao handelte, sondern dass die zermahlenen Kakaobohnen zusammen mit den weiteren Zutaten wie z.B. Chilipfeffer oder Vanille mit Wasser vermischt wurden. Je nach Zubereitung kam der oft auch mit Maisgrütze angereicherte Trunk eher einem dickflüssigen Brei gleich und manchmal wurde er mit Achiote-Samen rötlich eingefärbt. In der Regel blieb er ungesüßt, gelegentlich wurde aber Honig hinzugefügt. Wichtig war, dass der Trank einen schönen Schaum hatte. Dies erreichte man, indem die Flüssigkeit aus großer Höhe immer wieder von einem Gefäß ins […]