Nicht nur für die Nase ein Genuss, sondern auch für die Geschmacksknospen: ätherische Öle und ihr kulinarisches Potenzial.
Bittermandelöl, Zitronen- und Rum-Aroma, Vanillezucker … diese intensiv duftenden und schmeckenden Zutaten kennt man aus der traditionellen Küche und Backstube: sparsame Dosierung, großartige geschmackliche Aufwertung der Gerichte. Gesundheitlicher Nutzen: keiner, eventuell sind sie sogar leicht schädlich.
Dass man nach dem gleichen Prinzip ätherische Öle verwenden kann und dass diese dann nicht nur einen aromatischen Kick, sondern auch einen deutlichen gesundheitlichen Bonus bringen, dies wissen Apotheker, Aromatherapeuten und andere Fachleute schon lange. Unter „Normalverbrauchern“ allerdings hat es sich noch nicht sehr weit herumgesprochen, dabei liegen die Vorteile auf der Hand. Die Öle enthalten die konzentrierten, ganz und gar natürlichen Aromen und die für den menschlichen Körper nützlichen Wirkstoffe der entsprechenden Pflanzen. Zudem stehen sie das ganze Jahr über zur Verfügung, wohingegen die Pflanzen selbst nicht immer Saison haben. Und dann spart man sich auch noch das Waschen, Schneiden, Mörsern, Reiben. Das heißt, die ätherischen Öle sind äußerst praktisch und handlich. Auf kleinstem Raum kann man eine individuelle Aroma-Palette unterbringen, die Körper, Geist und Seele erfreut und auf allen Ebenen guttut.
Apropos schneiden und mörsern: In ihrem sehr empfehlenswerten Buch „Duftküche“ schreibt die Expertin Maria M. Kettenring, dass Zitronenöl Streptokokken und viele weitere Bakterien abtötet. Deswegen eignet es sich besonders dafür, Mörser und Schneidebrettchen in jeder Hinsicht aufzufrischen: mit Wasser anfeuchten und 3 bis 5 Tröpfchen von dem Öl darin bzw. darauf verteilen. Sofort darf darin gemörsert, darauf geschnitten werden. Das aufsteigende Aroma mildert zudem die Schärfe von Zwiebeln und Knoblauch, so dass die Augen nur wenige oder gar keine Tränen produzieren müssen.
Die Aromatherapeutin Eliane Zimmermann schreibt in einer Mail: „Ich kann mir Kochen ohne ätherische Öle seit vielen Jahren gar nicht mehr vorstellen. Hätte ich sie nicht, wäre es, als würde man mir Salz und Pfeffer wegnehmen. Zudem sind Terpene und Phenole in den ätherischen Ölen wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, welche in einer gesunden Ernährung nicht fehlen dürfen. Nachweislich wirken viele von diesen Pflanzenstoffen antitumoral, das heißt gegen Krebs. Sie verschwinden durch lange Lagerung und werden oft auch weggekocht, doch frau kann sie hinzufügen … Statt mit Allergien und Hyperaktivität auslösenden Synthetikgeschmacksstoffen sollten wir unser Essen also lieber […]