Die winterliche Jahreszeit stellt ihre besonderen Ansprüche an die Koch- und Speisepläne. In der Übergangszeit vom Herbst zum Winter vermisst das Gemüt die Sonne und die Wärme des Sommers und der Körper ist anfälliger für Erkältungskrankheiten. Wie können wir den Körper in diesem Umstellungsprozess mit flüssiger und fester Nahrung unterstützen und mit Leib und Seele kochen? Diese Frage beantwortet das Küchenteam im Kloster Gerode mit viel Kreativität und Einfallsreichtum.
Die Zutaten sollen möglichst frisch sein und aus biologischem Anbau stammen, den Körper mit allen lebenswichtigen Stoffen versorgen und dem Gaumen Freude bereiten. Nach ayurvedischem Prinzip gilt es, die im Winter fehlende Wärme in der Nahrung durch zwei Prinzipien auszugleichen: Die Speisen sollen warm sein und werden eher schärfer gewürzt, z.B. unter Verwendung von Chilis (sparsam!), Ingwer oder verschiedenen Pfeffersorten. Gekühlte Getränke sollten im Winter vom Speiseplan möglichst ganz verschwinden – lieber durch eine warme, gut gewürzte Suppe einen Teil des Flüssigkeitsbedarfs decken! Rohkost und Salat finden sparsam Verwendung, damit dem Körper durch die Verdauung der kühlen Speisen nicht zu viel Wärme entzogen wird. Im Winter braucht der Körper eher energiereiche Nahrung mit ausreichend (hochwertigem) Fett und auch mit natürlicher Süße. Aus biologischer Sicht schauen wir uns an, welche Nahrungsmittel natürlicher Weise in unserer Umgebung verfügbar sind. Auch während der kalten Jahreszeit gibt es eine große Auswahl an frischem Gemüse, das entweder im Winter noch geerntet werden kann oder längere Zeit lagerfähig ist. Die richtige Art der Lagerung von Obst und Gemüse spielt natürlich eine große Rolle, denn sie sorgt dafür, dass das Gemüse nicht nur sein Wasser weitgehend behält, sondern auch seine Vitamine, Aromen und sekundäre Pflanzenstoffe, die als bioaktive Substanzen für den Stoffwechsel von Bedeutung sind.
Von unseren Feldern im Kloster Gerode können wir uns jetzt mit Feldsalat, Winterendivie und Winterpostelein, Rosenkohl, Pak-Choi, Grünkohl und Winterporree versorgen. Werfen wir einen Blick in Speisekammer und Keller: Die Kellerräume sind ungeheizt, frostsicher und stets gut belüftet. Im trockeneren Keller lagern wir verschiedene Kohlsorten, Kürbisse und den aus dem Biohandel bezogenen frischen Ingwer. Neben dicken Zwiebelzöpfen lagern Kartoffeln, daneben in Sand eingelagert Rote Beete, Möhren, Pastinaken und Sellerie. Im feuchteren Kellerraum lagern Äpfel und in gutem Abstand Birnen und grüne Tomaten. Das alles sind Obst und Gemüse, die sich auch nach […]