Öl ist eine Kostbarkeit. Doch in diesem Artikel geht es nicht um das heiß umkämpfte Öl aus den Quellen der Erde, sondern das Öl, das nährt und Leben schenkt…
Im Ayurveda spielen Öle bei der inneren und äußeren Anwendung eine zentrale Rolle. Auch im Yoga wird Ölen hinsichtlich der sattvischen Ernährung große Aufmerksamkeit geschenkt. Denn nicht umsonst heißt es bereits in der Bhagavad Gita „Menschen, die rein sind, mögen reines Essen. Dieses beruhigt und nährt und erfreut das Herz.“ Aber nicht nur in Indien, sondern auch Ägypten und Griechenland wusste man um die heilende Wirkung des Öls und erkannte, dass Öl bei einer gesunden Ernährung nicht fehlen darf. Aus diesem Grund sollte man beim Kauf von Öl qualitativ hochwertige Produkte aus biologischem Anbau verwenden. Dies muss aber nicht unbedingt heißen, dass alle hochwertigen Öle gleichzeitig sehr teuer sein müssen. Schließlich sind Öle heilende Geschenke der Götter – und Götter waren niemals profitorientiert. Genauso sollte man sich aber auch beim Verzehr der Öle die notwendige Zeit nehmen, denn erst, wenn wir das flüssige Öl auf unserer Zunge zergehen lassen, kann sich das Göttliche auch dementsprechend entfalten.
„Dem Ölbaum muss man sich mit Ehrfurcht nähern, ist er doch nicht nur ein Nahrungsspender eines der ältesten Kulturgewächse, er ist auch Helfer der Heilung, Gewährer der Substanzen, Teil kultischer Handlungen und der Königs- und Priesterweihe sowie Spender der Sterbesakramente.“ So beschreibt Wilhelm Pelikan in seinem Buch „Heilpflanzenkunde“ den Olivenbaum. Pelikan ist nicht der einzige, der den Ölbaum so verehrt. Bereits der griechische Gott Zeus brachte dem Olivenbaum besondere Verehrung entgegen, gilt er doch seit jeher als Symbol des Lebens und des Friedens. Athene, die Tochter des Zeus und Göttin der Weisheit, siegte bei einem Wettstreit mit Poseidon um die Herrschaft über Attika, weil sie einen Ölbaum gepflanzt hatte, während Poseidon mit seinem Dreizack lediglich eine Quelle mit Salzwasser aus einem Felsen schlug. Zeus fand die Leistung Athenes für die Menschen wertvoller. Für die sterblichen Griechen selbst stellte der Ölbaum ebenso ein Geschenk der Götter dar und wer ihn fällte, wurde mit dem Tod bestraft.
Weiter wurde bei der Geburt eines Sohnes ein Ölzweig an die Haustüre gehängt; die Sieger der Olympischen Spiele wurden mit Kränzen aus Ölzweigen geehrt und erhielten als […]