Ein Hit nicht nur für Vegetarier: Soja ist gesund und vielseitig, lecker und ökologisch sinnvoll! Alles über Miso, Tofu und andere Sojaprodukte lesen Sie hier
Der Legende nach machte sich die Sojabohne in Asien vor vielen Jahrhunderten einen Namen als Lebensretter. Dort bewahrten ein paar wildwachsende Sojabohnen einige Menschen, die sich zusammen in der Wüste verirrt hatten, vor dem Hungertod. Diese Erzählung machte die kleine Hülsenfrucht neben Hirse, Gerste, Weizen und Reis zu einer heiligen Pflanze und räumte ihr eine Sonderstellung unter den Nahrungsmitteln in China ein. Erste historische Nachweise der vielseitigen Hülsenfrucht gehen auf das Jahr 2838 v. Chr. zurück, als der chinesische Kaiser Shen Nung – um die Bohne entsprechend zu würdigen – eigenst für die jährliche Aussaat der kleinen roten Bohnen aufwendige Zeremonien initiierte. Dabei ging es dem Oberhaupt nicht nur darum, Soja als Nutzungspflanze zu ehren, sondern auch ihre heilende Wirkung zu achten. Schließlich wurde sie im Reich der Mitte bei Wassereinlagerungen, Blutarmut, diversen Hautkrankheiten und gegen Erkrankungen der Nieren erfolgreich eingesetzt., was der Kaiser zutiefst zu schätzen wusste.
Aber auch der Inselnachbar Chinas, das Land der aufgehenden Sonne, wusste um die heilende und wohltuende Wirkung der Bohne: In wohl keinem anderen Land auf dieser Erde findet man Soja in so vielen verschiedenen Variationen vor wie in Japan: Zum Frühstück wird die traditionelle Misosuppe aus Sojabohnen serviert, zum Mittagessen gibt es Soja in unterschiedlichsten Kreationen: als Suppe, als Soße, als Tofu oder um das Mahl entsprechend abzuschließen, als süßes Dessert. Dass Soja so gut schmeckt, egal ob zur Kirschblüte oder zum farbenprächtigen Herbst, ist nur ein Grund, warum Soja so beliebt ist. Ein anderer ist, dass die Japaner aus Jahrhunderte langer Erfahrung wissen, dass die Hülsenfrucht mit dazu beiträgt, ein hohes Alter zu erreichen.
Bis auch Europa die kleine Bohne kennen- und schätzen lernte, vergingen viele Jahre. Erst im 18. Jahrhundert, als der deutsche Forschungsreisende, Arzt und Botaniker Engelbert Kämpfer die Bohnen im Reisegepäck aus dem Fernen Osten mitbrachte, fing der
Siegeszug von Soja im Westen an: Zuerst wurden zahlreiche Kultivierungsversuche in unseren Breiten unternommen, zum Beispiel im Jahre 1740 im Botanischen Garten in Paris oder später im Jahre 1875 in Wien, wo man bereits mit größeren Anbauflächen experimentierte. Zu einer Massenproduktion von Sojabohnen kam […]