Vegane Kochbücher in jeder Buchhandlung und eine starke Präsenz des Themas in den Medien – ein Traum für die „Veganmacherin“ Jumana Mattukat, die ihren Weg zur rein pflanzlichen Ernährung im Buch „Mami, ist das vegan?“ beschrieben hat. Für YOGA AKTUELL fasst sie die wichtigsten Servicetipps zur Umstellung zusammen.
Im März 2012 habe ich mich entschieden, vegan zu leben – ich wollte nicht mehr aktiv teilhaben an dem, was wir den Tieren antun. Die Umstellung habe ich damals als sehr schwierig empfunden. Es gab kaum Rezepte, wenige gekennzeichnete Produkte, und die Öffentlichkeit wusste mit dem Begriff „vegan“ noch nichts anzufangen. Zudem reagierte mein direktes Umfeld wenig begeistert. Sehr schnell wurde mir klar, wie viele Emotionen an das Thema Essen gekoppelt sind.
So erinnere ich mich an einen Familieneinkauf, bei dem wir alle für verschiedene Gerichte eingekauft haben und dabei ziemlich verloren herumgeirrt sind, so dass wir am Ende die Hälfte der benötigten Zutaten vergessen haben. Es war der Anfang meiner Umstellung und zugleich der Tiefpunkt, denn es fühlte sich an, als hätten wir uns am Esstisch scheiden lassen. Gerade, weil mein Mann ein so fantastischer Koch ist und uns das gemeinsame, genussvolle Essen immer sehr wichtig war. Deutlich erinnere ich mich daran, mit welch langen Gesichtern die Kinder vor meinen ersten veganen Kochversuchen gesessen haben, die ich selbst wenig überzeugt serviert habe, stets mit der Sorge: „Hoffentlich schmeckt es ihnen diesmal.“
Auch an einen Ausspruch meiner Tochter während dieser Phase meiner Verunsicherung erinnere ich mich gut: „Mami, Milch kann man nicht ersetzen! Dich kann man doch auch nicht ersetzen.“ Inzwischen hat sich ihre Meinung zum ersten Teil der Aussage glücklicherweise geändert.
In dieser Zeit habe ich teilweise drei verschiedene Gerichte gleichzeitig für uns vier gekocht und mich damit völlig überfordert, niemand hatte mehr Freude am gemeinsamen Essen. Saßen wir dennoch zusammen am Esstisch, dann war das einzige Thema das Schlachten von Tieren: „Papi, tun dir die Tiere denn nicht leid?“ Mit großen Augen schaute meine Tochter dabei meinen Mann an, der damals noch Fleisch aß. Diese Situation war mit dafür verantwortlich, dass Stephan heute keine Tiere mehr isst.
„Vegan“ war damals noch so exotisch, dass ich bei gemeinsamen Essen mit Freunden verheimlicht habe, dass […]