Yoga ist ja ein ganzheitlicher Lebensweg – auf denen dir nicht nur Freude und Erleichterung, sondern auch so manche Herausforderung begegnet. Aber es gibt Unterstützung für unterwegs: Diese drei wilden Heilpflanzen begegnen dir im Frühling fast überall und können deine Yogapraxis positiv beeinflussen.
Das liebliche Veilchen
Im April zeigt sich auf wilden Wiesen, für alle die Augen haben es zu sehen, das kleine, violette Veilchen aus der Familie der Violaceae. Die zarte Gestalt dieser wilden Schönheit und der liebliche Duft machen es seit der Antike zu einer heiligen Pflanze, die das Gemüt beruhigt und für Geduld, Vertrauen & Entspannung steht. Um diese Wirkungen zu erfahren, vernasche die Blätter und Blüten direkt auf der Wiese und übe Savasana oder den Baum im Freien. Auch auf Butterbroten oder im Salat sind Veilchen schön anzusehen und ein exquisiter Genuss.
Für eine sanfte Intensivierung deiner Praxis kannst du außerdem ein Duftspray herstellen: Lege dafür eine Handvoll Veilchenblüten 12 Stunden lang in Wasser ein, sodass sie ganz bedeckt sind und füge nach dem Entfernen der Blüten 3 Tropfen ätherisches Lavendelöl hinzu, das die Veilchenwirkung unterstützt und das Duftwasser haltbar macht. Besprühe damit nun deine Yogamatte und genieße die besonders ruhige Kraft, die das Veilchen dir so vermittelt. Omhhh – wie das duftet!
Hänsel & Gretel
Auch diesen wilde Frühlingsboten findet du nun an den meisten Waldrändern und unter Bäumen: Das Lungenkraut – Pulmonaria – kennst du vielleicht als Hänsel & Gretel. So heißt es wegen seiner zweifarbigen Blüten in manchen Regionen. Diese Pflanze vertieft deine Pranayama-Praxis nach den langen Wintermonaten und lässt dich noch freier und tiefer atmen, wenn du sie zuvor als Tee genießt. Dafür übergieße einfach ein paar Blätter und Blüten mit heißem Wasser und lasse es kurz ziehen.
Ausserdem möchten Hänsel & Gretel dich verführen, gemeinsam mit anderen zu üben und dadurch Einheit im Spiel der Trennung zu erleben – ob beim Partneryoga, AcroYoga oder in einer bunten Gruppe Yogis.
Der Bärlauch
Kannst du ihn schon riechen? Der Bärlauch bedeckt seit ein paar Wochen weite Flächen in unseren Wäldern mit wunderschönem Grün und läutet seither den Frühling ein. Sein wissenschaftlicher Name „Allium ursinum“ offenbart ihn aber gleich als eine Pflanze, welche die strengen Yogis nicht auf dem Teller mögen . Als „Allium“ gehört er nämlich zur gleichen Pflanzenfamilie wie Knoblauch und Zwiebel und hat wegen seines scharfen Geschmacks und der anregend-aphrodisierenden Eigenschaften eine rajasige Wirkung. Daher genießen nicht alle Yogis Bärlauchpesto (aus einer Handvoll frischer Blätter, einer halben Tasse Olivenöl, Salz & Pfeffer) da Bärlauch – obwohl er göttlich schmeckt – deine Praxis durchaus zerstreuen kann.
Manche Praktizierende bevorzugen daher die rein feinstoffliche Begegnung mit dem Deva, der Gottheit, dieser bärenstarken Wildpflanze: Probiere es aus, setze dich zu einem Bärlauchfeld und lasse in einer Meditation mit dieser kraftvollen Schönheit deinen inneren Frühling sprießen. Davon bleibt nämlich auch kein unangenehm-knoblauchiger Atem zurück.
Unsere Gast-Bloggerin: Dr. Patricia S. Ricci
Patricia Ricci ist leidenschaftliche Kräuterpädagogin, Yogalehrerin, Wissenschaftlerin, Künstlerin & Abenteurerin. 2014 hat sie die “Villa Natura” vor den Toren Wiens gegründet, wo sich alles um Natur und Kreativität dreht. Dort und auf ihrem Blog unterstützt sie Menschen dabei, wieder zu sich zurück zu finden und ihren Intellekt mit ihrer Intuition zu verbinden. Viele Infos und ein kostenloses E-Book zum Thema “LebensKunst” gibt es auf Ihrer Website: www.villanatura.at