Der Mundraum steht mit dem gesamten übrigen Körper in Verbindung. In der NAM-Zahnheilkunde wird die Mundgesundheit deshalb in einem weitreichenden Zusammenhang gesehen.
Morgens den Mund gründlich mit Pflanzenöl zu spülen – diese vorbeugende und heilende Maßnahme, die unter anderem in Russland und Indien schon seit Jahrhunderten praktiziert wird, machte vor Jahren zum ersten Mal auch bei uns von sich reden. Damals wunderten sich medizinische Laien darüber, dass auf diese Weise offenbar sehr viele Krankheiten und Beschwerden gelindert werden können, nicht nur solche im Mund, und dass dem Körper mit einer so einfachen und preiswerten Methode ein großer Dienst erwiesen werden kann.
„Ölziehen“, „Ölkauen“ oder „Ölsaugen“ wird diese Praxis genannt. Verwendet werden können dafür alle möglichen Pflanzenöle, von Oliven- über Leinöl bis hin zu Sonnenblumenöl, auch Mischungen davon oder von noch anderen. Im Ayurveda heißt das Ölziehen Kavala-Gandusha oder Kavala-Graha – hier wird ausschließlich Öl von geröstetem Sesam genommen. Man stimuliert dadurch Speichel- und Lymphproduktion im Kopfbereich so stark, dass fettlösliche Gifte und Schlacken gelöst und dann herausgespült werden. Also: Nicht schlucken, sondern ausspucken! Zahnfleisch, Zähne, Zunge und die gesamte Mundflora profitieren davon. Aber die Zähne stehen ja auch, wie aus der ganzheitlichen Zahnheilkunde bekannt, in Verbindung mit den inneren Organen. Daher geht es nach einer über Wochen oder Monate täglich durchgeführten Ölziehkur Patienten mit Diabetes, Asthma, rheumatischen Beschwerden, Kopfschmerzen und anderen Krankheiten wesentlich besser.
Dies alles ist, wie erwähnt, seit Jahren auch bei uns bekannt. Für viele Menschen gehört heute das Spülen mit Pflanzenöl zur morgendlichen Mundpflegeroutine dazu.
Ein ganzheitlicher Blick auf den Mundraum
Seit Kurzem gibt es eine neue, ganzheitlich orientierte Fachrichtung namens NAM-Zahnheilkunde, die noch viele weitere überraschende, wissenswerte und hilfreiche Details und Anregungen zum Thema „Mund als Ort der Heilung“ preisgibt. „NAM“ steht für „neuro-anato-metabolisch“, was bedeutet: Nerven, Anatomie und Stoffwechsel betreffend. Die NAM-Zahnheilkunde wurde von dem deutschen Zahnarzt Dr. med. dent. Tilman Fritsch begründet, er praktiziert sie in Bayern und lehrt sie als Hochschulzertifikat am Gesundheitscampus Luzern. In seinem gerade erschienenen Buch Der Mund als Ort der Heilung sagt Fritsch, behandeln ließen sich mit NAM neben klassischen Zahnerkrankungen zahlreiche chronische Erkrankungen wie Stoffwechselprobleme, Schmerzen in der Wirbelsäule, chronische Entzündungen und so weiter. Denn bei vielen krankhaften Prozessen spielt die Mundhöhle eine Schlüsselrolle, was bisher weitgehend […]