Als Corona-Schutz wird ausdrücklich das Händewaschen mit Seife empfohlen. Doch feste Seife ist noch aus vielen anderen Gründen eine saubere und feine Sache, denn sie kommt ohne Konservierungsstoffe aus und schont das Grundwasser.
Im Laufe der vergangenen Jahre sind Seifenstücke ein bisschen auf der Strecke geblieben. Ein Experte sagt, der Verkauf sei in Deutschland zwischen 1990 und 2005 auf ein Viertel geschrumpft. Flüssigseifen und Waschlotionen haben die Badezimmer erobert, denn sie machen anscheinend mehr her als die guten alten festen Seifen. Jedoch kommen diese wieder, denn bekanntlich geht der neue Trend hin zur Vermeidung von Plastikmüll. Weil Seife in Flüssigform meistens in Kunststoffbehältnissen angeboten, feste Seife aber (wenn überhaupt) in Papier oder Pappe verpackt wird, erlebt Letztere gerade eine Renaissance.
Flüssigseife und Duschgels bestehen zu einem erheblichen Teil aus Wasser, daher benötigen sie Konservierungsmittel. Hersteller fester Seifen können darauf verzichten. Denn diese sind von sich aus „sauber“, besonders dann, wenn sie aus rein pflanzlichen Zutaten bestehen. Grundsätzlich schonen sie das Grundwasser, denn sie lassen sich besser abbauen als andere „Waschmittel“. Zudem sie sind ergiebig, daher vergleichsweise preiswert. Sie bedeuten also in jeder Hinsicht geballte Reinigungskraft.
Die waschaktiven Stoffe in der Seife entstehen durch das Verkochen von Fetten mit Natron- oder Kalilauge. Wasser und Öl verbinden sich zu Tensiden, die bewirken, dass sich beim Gebrauch Schweiß und fetthaltiger Schmutz von der Haut lösen. Nach mehreren Produktionsdurchläufen wird das Gemisch in Form gegossen. All dies ist nicht einfach und auch nicht ganz ungefährlich, denn es kann, wenn man nicht aufpasst, zu Verätzungen der Haut kommen. Seife im Do-it-yourself-Verfahren zu produzieren empfiehlt sich daher nur unter fachkundiger Anleitung.
Im 19. Jahrhundert trug die Tatsache, dass die nun kostengünstige, dabei hochwertige „Savon de Marseille“ in vielen Haushalten ihre Dienste tat und für eine verbesserte Hygiene sorgte, zum Rückgang der Kindersterblichkeit bei.
Aleppo- und Marseiller Seife
Das Wort „Seife“ stammt aus dem Germanischen und ist mit „seihen“ (filtern) verwandt. In ganz früher Zeit nahm man Seifenkraut, Seifenwurz, Waschnüsse und Ähnliches. Im Altertum wurden erste seifenähnliche Produkte erfunden. Auf die Idee, Öl und Lauge miteinander zu verkochen, kam man im 7. Jahrhundert im Mittleren Osten. Nach diesem Prinzip wird auch die Seife hergestellt, die wir kennen.
Eine besonders berühmte […]