Häufig denkt man bei Wildkräutern an ausgefallene Pflanzen und seltene Raritäten. Doch essbare Heilkräuter wachsen in unseren Gärten und Beeten – sogar (teilweise lästig) in Ritzen und Fugen, zwischen Pflastersteinen und in der Hauseinfahrt. Hier drei Pflanzen, die jetzt im Frühling fast überall zu finden sind, die schmecken und der Gesundheit gut tun.
Brennnessel
Jeder kennt die Brennnessel, die sehr üppig auf nährstoffreichen Böden wächst. Sie passt gut in den Frühling, denn beim Thema Entschlacken muss sie unbedingt erwähnt werden. Sie stärkt aber auch unser Immunsystem und wirkt durchblutungsfördernd. Zudem ist die Brennnessel reicht an Kalium, Eisen, Magnesium sowie Vitamin A und C: Gerade die Mineralsalze in der Pflanze helfen dem Körper Säuren auszuscheiden. Im Frühjahr empfehle ich eine Brennnessel-Teekur. Einfach 2 EL frische oder 1 EL getrocknete Brennnessel-Blätter heiß übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und über den Tag verteilt trinken.
Rezept:
Brennnessel Suppe
- 4-5 Zwiebel
- 1 gr. Kartoffel
- 2 EL Mehl
- 1/8 l Weißwein
- 1 l Suppe
- 2 Handvoll Brennnessel-Blätter
- 1/8 l Sahne
- Salz und frisch gemahlener Pfeffer
Zubereitung:
Zwiebel fein hacken, in Öl anschwitzen. Kartoffel würfelig schneiden, mitrösten, mit Mehl stauben, kurz anrosten, mit Weißwein ablöschen und mit Suppe aufgießen. Suppe köcheln lassen bis die Kartoffelstücke weich sind. Brennessel-Blätter zugeben und noch 2-3 Minuten mitgaren. Die Suppe pikant abschmecken, Sahne beimengen und mit Mixstab pürieren. 2-3 Blätter in Streifen geschnitten zum Garnieren verwenden.
Gänseblümchen
Sie sind die ersten Frühjahrsboten und erfreuen uns das ganze Jahr. Ihre Inhaltsstoffe werden bereits seit dem Mittelalter für therapeutische Zwecke verwendet oder chemisch nachgebaut. Durch den Inhaltsstoff Hesperidin wirkt das Gänseblümchen beruhigend und wird eingesetzt bei Schlafstörungen und stressbedingter Nervosität. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Saponine und Tannine sowie ätherische Öle wirken schleimlösend, blutreinigend, adstringierend und leicht abführend. Das Schönste an dem Blümchen ist, dass es beim natürlichen Fatburning unterstützt indem es Cholesterin im Darm bindet. Da es so schön aussieht und eine tolle Wirkung hat, verwendet man es am Besten als Dekoration bei verschiedensten Speisen – z.B. bei Salaten, Hauptspeisen und Desserts.
Mädesüß
Er wächst vor allem an feuchten Standorten, an Gräben und entlang von Bächen. Mädesüß kann schon mal bis zu einen Meter hoch werden und ist leicht zu erkennen an den rötlich überlaufenen Stängeln. Die Blüten verströmen einen süßen, honigartigen Duft. Mädesüß wird als natürliches Aspirin verwendet – durch seine ätherischen Öle, Flavonglykoside und Gerbstoffe wirkt er schmerzlindernd.
Rezept:
Mädesüß-Wein
- Übergieße Blätter und Blüten von Mädesüß mit 0,7 Liter Weißwein, lass ihn zwei Wochen stehen und schüttle ihn regelmäßig.
- Dann die Blätter und Blüten abseihen.
- Trink in Erkältungszeiten oder bei Kopf- und Rheumaschmerzen ein Likörgläschen über den Tag verteilt.
Bei Wildkräutern bitte immer vorsichtig sein, nachlesen und nachfragen – denn es gibt auch zahlreiche giftige Pflanzen, die vor unsere Tür so schön wachsen und manchmal besteht Verwechslungsgefahr!
Unsere Gast-Bloggerin: Karin Reiter
Karin Reiter hat für verschiedene internationale Firmen im Marketing gearbeitet, bevor sie nach Rohrmoos/Österreich zurückkehrte, um das Hotel ihrer Familie weiterzuführen. Als Kräuterpädagogin gibt sie gerne ihr Wissen über die essbare und heilkräftigen Kräuter der Region weiter. Ihre langjährige Leidenschaft für Yoga vermittelt sie inzwischen als Lehrerin auch ihren Gästen.
Veranstaltungs-Tipp: Wildkräuter-Küche & Yoga
Im Rahmen des Yogamonat (7. Juni bis 4. Juli) im BioHotel Bergkristall mit Yogi Madhav & Karin Reiter