Yoga fürs Herz: Wie speziell ausgewählte Pranayama- und Meditationsübungen, ein Asana-Programm ohne kontrainduzierte Haltungen und wichtige Anpassungen des Lebensstils die ganzheitliche Herzmedizin bereichern.
Yoga als begleitende und ergänzende therapeutische Maßnahme für Menschen mit Störungen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems ist vor allem dank der bahnbrechenden Studien des amerikanischen Kardiologen Dr. Dean Ornish aus den 1970er Jahren mittlerweile zu einem festen Bestandteil der ganzheitlichen Herzmedizin geworden. Dr. Ornish hatte in beeindruckender Weise bewiesen, dass ein ganzheitliches Therapiekonzept die überwiegende Anzahl der Studienteilnehmer in die Lage versetzte, ohne Medikamente eine dauerhafte Rückbildung der krankheitsverursachenden Faktoren zu erreichen und auf diese Weise ein hohes Maß an Lebensqualität zurückzugewinnen. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Therapiekonzepts ist die regelmäßige Yogapraxis. Eine stetig wachsende Zahl seriöser Studien belegt den außerordentlichen Nutzen eines regelmäßig praktizierten, fachkundig angeleiteten und individuell angepassten Yogaprogramms, und das nicht nur für Menschen mit Herzproblemen. Inzwischen wird Yoga in zahlreichen Kliniken und Gesundheitseinrichtungen als fester Bestandteil des Therapieangebotes genutzt. Das individuelle Anpassen eines Yogaübungsprogramms unter Berücksichtigung des körperlichen und geistigen Zustandes eines Menschen und der fachkundigen Einbeziehung seiner gesundheitlichen Einschränkungen wird als therapeutischer Yoga oder auch als Yogatherapie bezeichnet. Gerade bei Menschen mit Herzproblemen ist die wesentliche Aufgabe des Yogatherapeuten die individuelle Zusammenstellung und Anpassung des Yogaübungsprogramms. Es gilt unter Einbeziehung des Patienten Yogatechniken auszuwählen, die geeignet sind, seine Beschwerden zu verringern und Wohlgefühl sowie Lebensqualität insgesamt zu steigern. Dabei muss der Yogatherapeut beachten, dass es bei Herzpatienten eine ganze Reihe von Yogatechniken gibt, die nicht nur keinen Nutzen für den Betroffenen haben, sondern möglicherweise auch Schaden verursachen können. Daher sollten Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wozu auch der Bluthochdruck zählt, Umkehrhaltungen vermeiden, ebenso Übungen, bei denen der Atem angehalten wird. Aber auch das unwillkürliche Anhalten des Atems während des Übens ist zu vermeiden. Beides bedeutet im Normalfall eine kurzzeitig stark erhöhte Belastung des Herzens, was bei einem vorgeschädigten Herzen im ungünstigsten Fall auch eine Überlastung bedeuten kann.
Eine fundierte Yogatherapieausbildung beinhaltet daher unter anderem die Vermittlung von Wissen über die Auswahl geeigneter Yogatechniken und über die korrekte Anleitung sowie auch das Wissen um die Grenzen der Yogatherapie und Kenntnisse der Einschränkungen, die verschiedene Krankheitsbilder bezüglich der Yogapraxis mit sich bringen.
Eine Lebensstilanpassung ist erforderlich
Den größten Nutzen entfaltet ein regelmäßig […]