Nur das Licht kann die Dunkelheit erhellen, wussten herausragende Revolutionäre der Geschichte, die Fremdenfeindlichkeit, Ablehnung und Gewalt entschlossen mit Liebe begegneten. Sie besänftigt, heilt und eint; die Liebe versagt nie.
Äußerlich war er ein unscheinbarer Mann, klein und schmächtig. Bescheiden hauste er in Lehmhütten, aß simple Speisen, trug ein einfaches Hemd und einen Dhoti oder ein schlichtes Lendentuch – selbst zu Gesprächen mit berühmten Staatsoberhäuptern. Und doch hat er die Welt fundamental verändert und wird als Mahatma, „der, der eine große Seele hat“, zutiefst verehrt: Gandhi. Dieser Name steht für eine Philosophie und Bewegung der Gewaltlosigkeit. Er wurde geschlagen, angegriffen und inhaftiert, war mehrfach Ziel von Mordversuchen und stellte sich immer wieder unerschrocken und anscheinend unermüdlich dem Kampf gegen Unterdrückung, Fremdenfeindlichkeit und Ignoranz. Sein höchstes Prinzip war dabei die Nächstenliebe, schrieb der 14. Dalai Lama. Und genau wie dieser setzte er ein Zeichen der Hoffnung und machte sein Leben zu einem Zeugnis. Zu einem Zeugnis, dass die Liebe die stärkste Kraft ist gegen Hass.
Hass auf andere Ethnien oder Religionen, auf Frauen, auf anders Aussehende, Denkende, Fühlende oder Liebende … nicht nur die Vergangenheit, sondern leider auch die Gegenwart ist durchzogen von Hass auf das Andere – und von damit einhergehender Ablehnung, Feindseligkeit und von Gräueltaten. Diese zerstörerische innere Spannung entlädt sich oft in eigentlich unscheinbaren Situationen im Alltag. Und manchmal verfestigt sich dieser Hass in gesellschaftlichen Strukturen und Bewegungen, die später die Geschichtsbücher als warnende Beispiele für kommende Generationen füllen – wie der Genozid an den
europäischen Juden im 20. Jahrhundert, die Apartheid in Südafrika oder der Völkermord in Ruanda 1994.
Doch wenn der Hass Überhand zu nehmen scheint, gibt es immer wieder mutige Menschen, die sich auflehnen. Menschen, die gegen Missstände kämpfen, Mauern niederreißen, marschieren, diskutieren, inspirieren … die zu den Herzen der Menschen vordringen und als wahren Gegenpol des Hasses die Liebe wählen. „Auge um Auge – und die ganze Welt wird blind“, wusste Mohandas Karamchand Gandhi. Und so wurde er zum Leiter einer liebevollen Revolution, die Millionen von Indern Selbstbestimmung brachte und zeigte, dass man große Ziele mit Liebe mit Wahrhaftigkeit erreichen kann.
Festhalten an der Wahrheit
Es war ein Zwischenfall in Südafrika, der den 1869 in Indien geborenen Gandhi zum Kämpfer für […]