Die imposanten Rüsseltiere zählen zu jenen Tierarten, für die viele Menschen besondere Sympathien hegen – dennoch hat die Menschheit auch die gutmütigen Dickhäuter an den Rand der Auslöschung getrieben.
Sie sind die größten Landsäugetiere unserer Zeit: Elefanten sind mit einer Schulterhöhe von bis zu vier Metern und einem Gewicht von bis zu sechs Tonnen echte Riesen. Man unterscheidet zwischen der Gattung Loxodonta mit dem Afrikanischen Waldelefanten sowie dem Afrikanischen Savannenelefanten, und der Gattung Elephas, der der Asiatische Elefant angehört. Wilderei, Vertreibung aus den Lebensräumen sowie Lebensraumzerstörung zugunsten menschlicher Infrastruktur und zunehmend auch der Klimawandel bedrohen die großgewachsenen Wildtiere – so sehr, dass inzwischen alle Arten als gefährdet gelten. Der Afrikanische Waldelefant wurde im vergangenen Jahr von der International Union for Conservation (IUCN) sogar der höchsten Bedrohungskategorie (critically endangered) zugeordnet.
Obwohl das Artensterben auf unserem Planeten verheerende Ausmaße angenommen hat und die hierzu von der IUCN erhobenen Zahlen alarmierend sind (vgl. YOGA AKTUELL Nr. 126, Tierschutzseite Teil 9), sitzen viele Menschen immer noch der falschen Vorstellung auf, es seien nur solche Pflanzen und Tiere davon betroffen, die ohnehin längst als „selten“ galten – exotische Spezies, die man höchstens vom Hörensagen kennt. Dass aber auch viele Arten, die wir als ganz selbstverständlich hinnehmen, wie etwa Bienen oder eben auch der uns so vertraute Elefant, schon bald gänzlich von der Erde verschwinden könnten, ist den meisten nicht bewusst. Diese Folge ist deshalb dem Thema Artensterben am ganz konkreten Beispiel der Rüsseltiere gewidmet.
Wilderei
Im Schnitt wird alle fünfzehn Minuten ein Elefant getötet, so die Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA). Während in Afrika zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch mehrere Millionen Elefanten lebten, ist dort heute gerade mal ein Bestand von gut vierhunderttausend Tieren zu verzeichnen. Der Asiatische Elefant wurde in seinen Populationen schon vor längerer Zeit drastisch dezimiert, seine Verbreitung beschränkt sich heute auf kleinere Bestände in nur mehr dreizehn Ländern Asiens. Hauptgrund dafür ist der Elfenbeinhandel, der eine lange, blutige Geschichte hat. Schon in der Antike florierte der Handel mit den Stoßzähnen der Elefanten, und auch heute noch machen Wilderer lukrative Geschäfte damit. Obwohl lokale Behörden in Zusammenarbeit mit der Polizei den Händlern vielerorts auf der Spur sind und oftmals tonnenweise Elfenbein aus Wilderei beschlagnahmen, und trotz der intensiven Bemühungen […]