Der Handel mit dem Fleisch insbesondere von Hunden, aber auch von Katzen gipfelt in China alljährlich in einem grotesken Festival.
Ein „Hundefleisch-Festival“ – das klingt mehr als makaber; manch einer muss über den Begriff erst mal nachdenken, bevor er überhaupt begreift, worum es da geht. Denn viele wissen nicht, dass es überhaupt so etwas wie einen Verzehr von Hundefleisch gibt – geschweige denn Festivitäten dazu. Andere kennen die Schreckensbilder vom Hundefleisch-Festival in Yulin schon seit Jahren, haben Petitionen unterzeichnet, Protestbriefe geschrieben und immer wieder gehofft, dass dieser grausame Brauch endlich unterbunden wird. Doch auch in diesem Jahr wiederholt sich dieses „Event“ des Leids, das fassungslos macht und schwer zu schildern ist. Zur Sommersonnenwende werden in Yulin in der Provinz Guangxi wieder tausende von Hunden bei lebendigem Leib gegrillt (oft mit Bunsenbrennern) oder an Haken aufgehängt und lebendig gehäutet oder erhängt, um dann ihre toten Körper auszuschlachten. Ihr Fleisch wird den Besuchern dieses Festival des Grauens verkauft. Dass viele dieser Hunde noch Halsbänder tragen, deutet darauf hin, dass es sich bei einem großen Teil um gestohlene Haushunde handelt – Tierschutzorganisationen schätzen ihren Anteil auf rund sechzig Prozent. Es gibt ein kriminelles Geschäft rund um die Belieferung der Veranstaltung, dessen Betreiber vor nichts zurückschrecken. Doch ob vom Hof eines Privathaushalts oder als Streuner von der Straße gestohlen – was diese Hunde erwartet, nachdem sie, oft mit geknebelter Schnauze, eng zusammengepfercht auf Trucks, wo sie z.T. schon seit Tagen ausharren
mussten, zum „Festival“ transportiert werden, sollte kein Lebewesen jemals durchleiden müssen.
Zwar verzehren laut Informationen der Humane Society International (HSI) weniger als zwanzig Prozent der chinesischen Gesamtbevölkerung Hundefleisch, dennoch sind die damit verbundenen Gräuel von eklatanten Ausmaßen. Allein bei dem zehntägigen Festival in Yulin, das 2010 gegründet wurde, um den Hundefleischhandel zu befeuern, werden jährlich mehr als zehntausend Hunde brutalst getötet, darüber hinaus auch eine große Zahl an Katzen. Neben dem Yulin-Festival ähnlichen, lediglich etwas kleineren Veranstaltungen in anderen chinesischen Städten gibt es außerdem einen ganzjährigen Verzehr – und das nicht allein in China.
Der Hundefleischhandel
Der Verzehr von Hundefleisch ist bei Weitem nicht auf das „Festival“ beschränkt. In China wie auch in Südkorea, Kambodscha und Vietnam und in einigen afrikanischen Ländern, vor allem in Ghana und in Nigeria, werden Hunde auch ganz unabhängig […]