Möchtest du auf Plastik verzichten, weißt aber nicht wie du es machen sollst? Hier findest du ein paar Tipps, die es dir möglich machen, deinen Plastikkonsum so gut wie möglich zu reduzieren.
Am liebsten würde ich vollkommen auf Plastik verzichten. Das ist aber gar nicht so leicht, denn immer noch gibt es viel zu viele Dinge, die entweder aus Plastik bestehen, oder in Plastik eingepackt sind und nur in dieser Verpackung zu kriegen sind.
Gleichzeitig bin ich aber schon damit beschäftigt, mein bisheriges Konsumverhalten und meinen Umgang mit Gegenständen zu überdenken und zu verändern. Die Autorin Charlotte Schüler hat im Südwest Verlag gerade ein Buch heraus gebracht, in dem sie Schritt für Schritt aufzeigt, wie wir einfach plastikfrei leben können und Schritt für Schritt zu einem nachhaltigen Alltag finden können.
Besonders gut gefallen hat mir ihr Grundgedanke vom müllfreieren Alltag, der in der 5-R-Pyramide wunderbar veranschaulicht wird:
Refuse – Reduce – Reuse – Recycle – Rot
Refuse (Ablehnen): Versuche doch zukünftig, alles Überflüssige und Gegenstände aus Plastik abzulehnen, die dir im Alltag begegnen. Dazu gehören u.a. Tüten, Werbegeschenke oder Flyer, Pappbecher oder Strohhalme. Überall werden uns zum Beispiel bei einem Bummel durch die Stadt oder einem Besuch auf einer Messe so viele Dinge gratis angeboten, die häufig spätestens Zuhause im Müll landen. Oft nehmen wir die Dinge an, weil wir niemanden mit einem „Nein“ verletzen wollen, aber durch die Annahme verletzen wir die Erde. Wenn du erklärst, dass du Müll einsparen willst, so kann derjenige dein Nein auch gut annehmen und nachvollziehen.
Reduce (Reduzieren): Verzichte auf Impulskäufe und all die Verlockungen, die dir das Gefühl vermitteln zu sparen, wenn du drei Tuben Zahnpasta kaufst, anstatt nur zwei, vier T-Shirts günstiger sind, als nur eins, etc. Gehe nach Möglichkeit mit vollem Bauch zum Einkaufen und werfe vor dem Besuch in der Stadt noch einmal einen Blick in deinen Kleiderschrank, damit du siehst, was du bereits alles besitzt.
Überlege dir auch, ob es nicht hier und da sinnvoller ist, dir etwas zu leihen, anstatt es zu kaufen. Hier sind Tauschgeschäfte, wie zum Beispiel das Anbringen eines Bücherregals gegen ein Abendessen viel verbindender und umweltfreundlicher, als wenn du dir eine Bohrmaschine kaufst, die du selten brauchst.
Reuse (Wiederverwenden): Schaffe dir nach Möglichkeit zukünftig nur noch solche Produkte an, die du wiederverwenden kannst oder die nachweislich langlebig sind. Es kann gut sein, dass sie etwas teurer sind, aber ihre längere Haltbarkeit ist dadurch auch garantiert.
Recycle (Wiederverwerten): Wenn es uns schon nicht möglich ist, vollkommen auf Plastik zu verzichten, so ist es doch sinnvoll auf folgenden Grundsatz zu achten: Je weniger Materialien miteinander verarbeitet werden, desto besser lässt sich das Produkt recyceln. Noch besser ist es, wenn du die verschiedenen Materialien voneinander trennen kannst. So lässt sich ein Alu-Kugelschreiben mit einer Plastikmine besser trennen als ein Kuli mit einem Gehäuse aus Aluelementen und Kunststoff, die sich nicht zerlegen lassen. Dieser Kuli ist wahrscheinlich nicht recycelbar.
Rot (Zersetzen): Viele Dinge können kompostiert werden und verschwinden dann irgendwann wieder im Kreislauf der Erde. Dinge, die so entsorgt werden können, kannst du entweder in die Biotonne geben, oder im Garten kompostieren. Eine weitere Möglichkeit ist eine Wurmkiste, die du dir entweder selber bauen oder im Handel fertig kaufen kannst. Sie braucht nur wenig Platz und die Würmer darin fressen sich langsam durch den Abfall und kompostieren ihn.
Wenn du alleine diese 5 „R“s in dein Leben integrierst, wirst du der Erde, dir selbst und auch unseren Nachkommen einen großen Dienst erweisen.
Weitere sinnvolle und hilfreiche Tipps findest du in dem Buch „Einfach plastikfrei leben“ von Charlotte Schüler, das auf Apfelpapier gedruckt wurde und jetzt in den Buchläden zu erwerben ist. Apropos Buchläden: Auch mit deinem direkten Kauf dort sparst du viel Verpackungen und unterstützt darüber hinaus den lokalen Einzelhandel!