Waschen mit natürlicher Pflanzenkraft – von Seife, die auf Bäumen wächst…
Die Waschmittelwerbung überschlägt sich fast, uns die neusten Pulver, Tabs und Liquide für mehr Sauberkeit, Weichheit und Glanz anzupreisen. Doch zu all dem gibt es eine Alternative, die nicht in den Labors der Waschmittelindustrie entsteht, sondern ganz einfach an Bäumen wächst: Waschnüsse – geeignet, um die Wäsche auf günstige, schonende und umweltfreundliche Weise bestens zu säubern. So machen es viele Inder und Nepalesen übrigens schon seit Hunderten von Jahren. Nun ja, bei ihnen wächst die Waschnuss, Frucht des Seifenbaums (Sapindus mukorossi), ja schließlich sozusagen vor der Haustür. Aber auch bei uns werden diese ganz speziellen Nüsse, mit denen es sich so bequem und vorteilhaft waschen lässt, immer beliebter. Ihr konzentrierter natürlicher Gehalt an Saponin – einem seifenähnlich wirkenden Stoff, der auch in vielen „herkömmlichen“ Waschmitteln enthalten ist – dient den gold-braunen Nüsslein eigentlich zum Schutz vor Schädlingen. Doch wenn man drei oder vier von ihnen in einem kleinen Baumwollsäckchen zur Wäsche gibt, erfüllt der natürliche Wirkstoff noch einen ganz anderen Zweck: die Kleidung wird wunderbar rein und weich, ganz ohne chemische Zusätze. Und zwar auf besonders schonende Art und Weise! Fasern und Gewebe werden nicht angegriffen, sogar empfindliche Textilien wie Wolle oder Seide können bedenkenlos mit Waschnüssen gereinigt werden. Insbesondere für Allergiker ist diese hautverträgliche, chemiefreie Art des Wäschewaschens optimal, aber auch für alle anderen Anwender bieten Waschnüsse nur Vorteile. Unter zudem sind sie ausgesprochen kostengünstig: 500g kosten weniger als 10 Euro und reichen für rund 50 Waschgänge, und mit einer Kilo-Vorratspackung ist man noch etwas günstiger bedient. Wenn man sich nun ausrechnet, wie viel man üblicherweise für Waschmittel ausgibt, und dann auch noch bedenkt, dass man bei Waschnussverwendung getrost auf Weichspüler verzichten kann, ist man schnell überzeugt davon, wie sparsam diese Methode ist. Anwender freuen sich auch darüber, dass die Leuchtkraft der Farben in voller Intensität bewahrt werden. Ein weiterer Pluspunkt ist die Umweltfreundlichkeit: Waschnüsse belasten die Gewässer nicht und können nach dem Gebrauch einfach dem Kompost zugefügt werden.
Und noch etwas fasziniert an den Waschnüssen: Wer sie benutzt, kann sich aussuchen, wonach seine Wäsche riechen soll – kein Einheitsduft aus der Packung, sondern ein paar Tropfen ätherisches Öl nach Wahl können hier jeden gewünschten Duft an die Wäsche zaubern, von Waschgang zu Waschgang neu variierbar. Und wer es neutral vorzieht – bei Waschnüssen auch kein Problem.
Hier noch ein Tipp: Da die Nüsse keine Aufheller enthalten, empfiehlt es sich, von Zeit zu Zeit etwas Backpulver mit in die Wäsche zu geben: so werden Grauschleier ohne aggressive Bleichmittel verhindert.
Waschnüsse sind übrigens äußerst vielseitig verwendbar, denn ihre Reinigungsqualitäten sind nicht auf die Wäsche beschränkt – was sie in der Waschmaschine können, das können sie auch anderenorts im Haushalt. Aus ein paar mit Wasser aufgekochten Waschnüssen gewonnener Sud ist ein guter Allzweckreiniger für Küche, Bad & Co.!
Es liegt ferner auf der Hand, dass ein so sanftes, dennoch sehr effektives Reinigungsmittel auch zur Körperpflege verwendet werden kann. Und in der Tat: In den Herkunftsländern Indien und Nepal wird Waschnuss-Sud ebenfalls zur Haar- und Körperwäsche eingesetzt. Zwar ist vor allem das Haarewaschen wegen der geringen Schaumbildung des Suds beim ersten Test ein wenig ungewohnt, das Ergebnis jedoch ist umso überraschender: Das Haar wird weich und kräftig zugleich und bleibt außerdem lange fettfrei.
Probieren Sie’s aus!
Damit das Saponin bei der Berührung mit Wasser gut freigesetzt werden kann, werden die Waschnüsse nach der Ernte halbiert und ihr schwarzer Kern wird entfernt. Anschließend werden sie getrocknet. In dieser Form sind die Waschnüsse in verschiedenen Packungsgrößen im Handel erhältlich.