Die Apfelernte beschert uns das beliebte und so heimelig vertraute Obst in Hülle und Fülle. Ob gesundheitlich, kulinarisch oder mythologisch – Äpfel sind in jeder Hinsicht ein echter Schatz.
Ganz tief drinnen ist ein Symbol verborgen: Wer einen Apfel nicht längs, sondern quer durchschneidet, entdeckt ein Pentagramm, ein Fünfeck, abgebildet durch das Kerngehäuse. Hier liegt vielleicht einer der Gründe dafür, dass für uns Menschen kaum eine Frucht so viel Bedeutung hat wie er.
Der Apfel ist ein beliebter Leckerschmecker, durchschnittlich verzehrt jeder Deutsche 17 Kilogramm Äpfel pro Jahr. Allgemein wird angenommen, er sei das lokale Obst par excellence, aber das stimmt nicht. Ursprünglich stammt der Baum aus Asien, jedenfalls die bekannteste und wichtigste Art, der Kulturapfel (Malus domestica). Er kam über die Seidenstraße nach Europa. Heimisch ist bei uns lediglich der Holzapfel, Malus sylvestris, eine Laubbaumart mit kleinen, sauren und holzigen Früchten. Diese werden nur selten verzehrt, und wenn, dann in gekochter oder gedörrter Form. Manchmal werden sie zur Intensivierung des Geschmacks von Apfelsaft verwendet. Der Apfel (Malus) ist eine Pflanzengattung der Kernobstgewächse (Pyrinae) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Er ist unempfindlich gegen Frost und heute weltweit überall verbreitet, außer in den Tropen. Die Gattung umfasst zwischen 40 und 55 Arten, eine davon ist der Kulturapfel. Art ist übrigens nicht gleichbedeutend mit Sorte. Wer bei Wikipedia unter dem Stichwort „Apfelsorten“ nachschaut, findet über 6600 Namen von fast 5000 Sorten. Weltweit sollen es sogar 20.000 Sorten sein. In Aussehen, Geschmack und Verwendungszweck gibt es enorme Unterschiede. Die Ernte findet in der Regel zwischen August und Oktober statt (in diesem Jahr begann sie wegen des heißen Wetters bei uns jedoch früher). Sachgerecht gelagert, halten einige Sorten bis zur nächsten Saison durch. So lachen uns Äpfel das ganze Jahr über entgegen, auch im tiefsten Winter; wunderschöne, pralle Kraftpakete voll mit guten Inhaltsstoffen und köstlichem Geschmack.
Wenn man es genau nehmen will, handelt es sich bei Äpfeln um so genannte Scheinfrüchte, das sind fruchtähnliche Organe höherer Pflanzen. Die eigentlichen Früchte stellen die Kerngehäuse dar.
Viele Maler fühlten sich durch diese „Scheinfrüchte“ inspiriert, es gibt sogar solche, die sich komplett auf Apfelportraits spezialisiert haben. Der wohl bekannteste unter ihnen ist der „Apfelpfarrer“ Korbinian Aigner (1885 bis 1966), ein bayerischer katholischer Pfarrer und Pomologe. […]