Cannabis ist mehr als ein Genuss- bzw. Rauschmittel: Als Schmerz- und Stärkungsmittel kann es gute Dienste leisten. Eine kurze Zusammenfassung der Einsatzmöglichkeiten findest du hier
Widerwillen und Ablehnung – das ist es, was die verschiedenen Namen der Pflanze und die Abbildung ihrer typischen, tiefgrünen, fächerartigen Blätter bei vielen Menschen auslösen. Denn Cannabis oder Hanf ist eine viel genutzte1 und deswegen verruchte Droge – einerseits. Andererseits aber handelt es sich beim Cannabis um eine uralte Heilpflanze. In der ayurvedischen Medizin beispielsweise spielt sie eine wichtige Rolle und wird unter anderem gegen Krämpfe, Frauenleiden oder Erkrankungen der Atemwege gegeben, zudem als Stärkungs- und Schmerzmittel. Im letzteren Bereich wird sie auch in der westlichen Medizin verwendet und kann vor allem für Schmerzpatienten und Schwersterkrankte eine große Linderung und Hilfe darstellen. Allerdings sind entsprechende Zubereitungen bzw. Medikamente nur schwer erhältlich. Zudem wurde Cannabis bemerkenswerterweise bisher nicht so gründlich durchgetestet wie andere Heilpflanzen und wie Medikamente aus dem Chemielabor.
Eine uralte Kulturpflanze mit Heilpotenzial
Cannabis sativa – so lautet der vollständige lateinische Name für Hanf. Sativus bedeutet so viel wie „gesät oder angepflanzt“, das heißt, es handelt sich um eine alte Kulturpflanze. Sie stammt entweder aus Mitteleuropa oder aus Zentralasien und hat sich als Begleiterin des Menschen schon in der Neusteinzeit stark verbreitet. Heute ist sie als Wildpflanze nicht mehr anzutreffen, nur hier und da in verwilderter Form.
Beim Wort Cannabis handelt es sich außerdem um die Sammelbezeichnung für bestimmte Drogen, die aus Hanf hergestellt werden. Sie zu rauchen, zu essen oder zu trinken (als Tee, Tinktur o.Ä.), ist bei uns verboten bzw. nur auf Verschreibung respective unter ärztlicher Kontrolle erlaubt. Medikamente, die den Bestandteil THC (Tetrahydrocannabinol) enthalten, dürfen ebenfalls vom Arzt verschrieben werden. THC ist für die meisten arzneilichen Wirkungen in der Hanfpflanze verantwortlich, es kann auch synthetisch hergestellt werden. Vor allem wirkt es gegen Übelkeit und Erbrechen, z.B. im Zusammenhang mit Krebs-Chemotherapien und bei Aids, außerdem gegen Schmerzen, Angst und Depressionen. All dies kann, wie gesagt, einen Segen bedeuten. Allerdings ist Cannabis kein Wundermittel – es gibt Patienten, denen es nicht hilft.
Ein so komplexes und kontroverses Thema wie Hanf und seinen Gebrauch in einem kurzen Artikel zu behandeln, ist nicht ganz einfach. Daher beschränken wir uns hier auf die Schlussfolgerungen, die Dr. Peter Cremer-Schaeffer […]