Iboga, Bwiti-Kult und das Ende einer Abhängigkeit.Iboga als Sakrament
Ursprünglich haben wir die Entdeckung der Wirkung dieser Pflanze, die aus dem afrikanischen Regenwald stammt, den Pygmäen zu verdanken. Sie lehrten den westafrikanischen Stamm der Fang in Gabun den Umgang mit der Pflanze. Diese nutzen die Wurzel des Ibogastrauches als Sakrament während der Einweihungszeremonie in den Bwiti-Kult (sprich: Biti). Der Name des Rituals bedeutet übersetzt: „den Kopf aufbrechen“. Dieser Kult entstand aus der Verbindung des Ahnenrituals (bieri) der Fang mit christlichen Elementen. Dabei repräsentiert häufig die Ibogapflanze den Kultgott Bwiti. Der Strauch selbst entspricht dem Baum der Erkenntnis. Die Dosierung der Pflanze bei der Einweihung in den Kult ist sehr hoch und geschieht nach strengen Ritualvorschriften, da eine Überdosierung tödlich sein kann!
… und Iboga als Entzugshilfe
Wir durften Iboga in einem besonderen Rahmen kennenlernen. Zur Unterstützung und zum Zwecke unserer Studien begleiteten wir vor einigen Jahren einen Freund nach Holland, der bereit war, einen Opiatentzug zu machen.
Wir trafen am Nachmittag in einem Privathaus in Kockengen ein und wurden sehr herzlich empfangen. Nichts erinnerte an eine Klinik oder an ein Krankenhaus. Sara Glatt, die Besitzerin des Hauses, nahm uns wie Gäste in ihrer Familie auf. Sara ist eine außerordentlich kompetente, entspannte und liebevolle Therapeutin, die während der Sitzungen Tag und Nacht zur Verfügung steht. Als Tripsitterin ermöglicht sie unzähligen Menschen eine grundlegende Veränderung ihres Lebens.
Unser Freund wurde nach seinem Gesundheitsstatus befragt, um eventuelle Risiken auszuschließen. Dann bot Sara uns an, auch Iboga zu nehmen. Sie fragte uns, ob wir die Dosis für eine spirituelle Reise oder die Entzugsdosis nehmen wollten, die deutlich höher ist. Wir entschieden uns für die höhere Dosis und damit für den tiefgreifenderen Prozess.
An diesem Tag bekamen wir nichts mehr zu essen, nur noch Kräutertee. Dann wurde unserem Freund gesagt, er solle sich jederzeit an Sara wenden, wenn er das Gefühl habe, der Entzug setze ein. Wir würden dann sofort starten.
Um 6:30 Uhr morgens war es dann soweit. Sara gab jedem von uns die erste von insgesamt drei Dosen: sechs große Kapseln, gefüllt mit jeweils 1g Wurzelrinde. Nach ungefähr 20 Minuten spürten wir das Einsetzen der Wirkung. Ab diesem Zeitpunkt hüllten sich unsere Körper in einen angenehmen Zustand des Wohlbefindens und Abtauchens. Gleichzeitig schien sich […]