Heilpilze, auch Vitalpilze genannt, haben einiges unter dem Schirm. Die in der TCM traditionell eingesetzte Mykotherapie ist auch im Westen auf dem Vormarsch.
Heilpilze? Der Gedanke erscheint zunächst befremdlich, da im Zusammenhang mit Pilzen doch eher die Assoziation zu Vergiftungen auftaucht als der Gedanke an Heilkräfte. Wobei… es gab einmal ein sehr beliebtes Video-Spiel, in dem ein bärtiger Klempner eine Prinzessin retten sollte, und wenn er Glück hatte, stieß er auf seinem gefahrenreichen Weg zum Verließ, in dem die holde Schönheit gefangen gehalten wurde, auf einen Pilz, der ihn für kurze Zeit zum wahren Super-Mann mutieren ließ – strahlend, unangreifbar und mit gigantischer Power gesegnet.
Nun, derart heftig äußern sich die Wirkungen von Heilpilzen wohl nicht, jedoch gibt es durchaus erstaunliche Fälle, in denen die Heilpilze ein bemerkenswertes Potenzial gezeigt haben.
Was versteht man unter Heilpilzen?
Heilpilze sind in erster Linie unter den Großpilzen zu finden: Während das riesige Gesamtreich der Pilze winzige, nur mikroskopisch sichtbare Kleinstpilze ebenso wie sehr greifbare Arten à la Riesen-Schirmling, Steinpilz oder Butterpilz umfasst (vgl. auch YOGA AKTUELL Heft 46), zählt zu den Heilpilzen nur ein Bruchteil davon, der im Bereich der größeren Pilze angesiedelt ist. Allerdings ist nicht automatisch jeder Großpilz ein Heilpilz; diese Annahme wäre sogar fatal, denn unter den Großpilzen gibt es manch hochgradig giftiges Exemplar. Welche Pilze haben also die Bezeichnung Heilpilz verdient? Ein wichtiges Kriterium ist ein hoher Anteil bioaktiver Stoffe wie Vitamine und Spurenelemente und weiterer gesundheitsfördernder Substanzen bei gleichzeitiger Ungiftigkeit des Pilzes für den menschlichen Organismus. Ein Heilpilz oder Vitalpilz zeichnet sich durch seine wertvollen Inhaltsstoffe und deren immunstärkende Wirkung aus. Neben der Unterstützung der Immunfunktion können die einzelnen Heilpilzarten spezifische gesundheitsfördernde Wirkungen haben.
Eine lange Heiltradition haben Pilze in der Traditionellen Chinesischen Medizin, wo ein großes Wissen über ihre Eigenschaften vorhanden ist und Pilztherapien sehr gängig sind. Die Beobachtung, dass in asiatischen Ländern bestimmte Krebsarten kaum auftreten, wird von Befürwortern der Mykotherapie auf die Tatsache zurückgeführt, dass in diesen Länder Heilpilze so weit verbreitet sind bzw. von großen Teilen der Bevölkerung regelmäßig verzehrt werden. Übrigens gehören in Asien sowie in den USA inzwischen etliche Heilpilze komplementär zu den schulmedizinischen Maßnahmen mit zur Standardtherapie in der Krebsbehandlung. Bei uns hingegen ist über die Helfer aus dem Pilzreich noch weniger […]