Der Duft der Götter – die Blüten des heiligen Tempelbaums sind nicht nur ein Inbegriff des Schönen und werden weltweit in religiösen Bräuchen eingesetzt, sie verströmen auch ein süßes und häufig als „betörend“ und „paradiesisch“ beschriebenes Aroma.
PflanzensteckbriefBotanischer Name: Plumeria spp. |
Benannt wurde die Gattung Plumeria nach dem französischen Botaniker Charles Plumier. Die Artennamen rubra und alba spielen hingegen auf die Blütenfarbe an; „rubra“ bedeutet rot, und „alba“ weiß. Bei der in Indien häufig angepflanzten Art handelt es sich zumeist um Plumeria rubra, also die rote Frangipani. Über die verbreitete Trivialbezeichnung Frangipani existieren verschiedene Vermutungen. Meist heißt es, dass sich der Name auf den Italiener Marquis Muzio Frangipani zurückführen lässt, der im 16. Jahrhundert ein Parfüm herstellte, dessen Duft an das besondere Blütenaroma erinnerte. Gleichzeitig könnte es sein, dass die etymologische Herkunft im französischen „frangipane“ zu finden ist, wobei es sich um eine spezielle Marzipanart handelt, deren Aroma ebenfalls an den Duft der Blüten erinnern soll. Der Sanskrit-Name Kshirachampa bedeutet übersetzt „der milchige Champa“ und verweist auf den in allen Pflanzenteilen vorkommenden, leicht giftigen Milchsaft.
Fast überall, wo der Tempelbaum natürlich vorkommt oder angebaut wird, sind seine Blüten in religiöse und spirituelle Traditionen integriert. Sowohl bei den Hindus und den Buddhisten als auch bei den Muslimen gilt der Baum als Symbol für die Ewigkeit sowie für Unsterblichkeit, was auf der Beobachtung gründet, dass die Pflanze auch noch lange nach ihrer Entwurzelung Blätter und Blüten austreibt. Dieser symbolische Aspekt ist auch der Grund dafür, weshalb Frangipani gerne in der Nähe von Tempeln und mancherorts auch auf Friedhöfen angepflanzt wird. Im Süden von Laos, wo Frangipani übrigens die Nationalblume ist, wurde bereits vor über hundert Jahren folgender Brauch beschrieben: Zur Besänftigung des Phi Pop, des gefährlichsten und […]