Schönheit in Violett: Der Lavendel verzaubert und entspannt mit seinem Duft und verblüfft mit einem bemerkenswerten Heilpotenzial
Ein gestresster Apotheker, der wesentlich besser schläft, seit er Lavendelöl-Kapseln einnimmt. Schüler, die leichter lernen und mit mehr Freude zur Schule gehen, seit in ihrem Klassenzimmer eine Mischung ätherischer Öle vaporisiert wird, wesentlicher Bestandteil: Lavendel. Die vielfältigen Effekte der altbekannten Heilpflanze sind auch in unserer Zeit hoch willkommen.
Lavendel – Narde – Balsamblümli
Nicht nur die Schönheit des Lavendels, die mattgrüne Farbe seiner Blätter, das leuchtende Violett und die harmonische Form seiner kleinen, eigenwillig geformten Blüten sind ein Traum. Auch der einzigartige Duft und der Geschmack, die vielen kulinarischen Möglichkeiten versetzen uns in Erstaunen. Und dann noch all die enthaltene Heilkraft! Kein Wunder, dass man früher in der Mittsommernacht am 21. Juni Lavendelblüten als Gabe an die göttlichen Wesen ins Freudenfeuer streute. Ein Brauch, den man durchaus wieder aufleben lassen darf. Früher war der Name, der sich auf die ährenförmigen Blütenstände bezog, spica. Das englische Wort spike bedeutet „Ähre“. Bis heute lautet ein Volksname „Speik“. Andere Bezeichnungen sind „Narde“ und „Balsamblümli“.
Der botanische Name „Lavandula“ soll mit dem lateinischen Verb „lavare“ (sich) waschen) zu tun haben, denn Lavendel wurde schon früher wegen seines angenehmen Duftes dem Waschwasser für Körper und Kleidung beigegeben. Der so genannte Echte Lavendel heißt „Lavandula officinalis“, es gibt aber noch viele weitere Lavendelarten. Das beliebte ätherische Öl wird vor allem aus ihm und aus Lavandula angustifolia destilliert, und zwar aus Blüten und Stängeln. Lavendel ist ein mehrjähriger ausdauernder Lippenblütler (Labiatae). Einige Arten sind winterhart. Die Farbe der Blüten ist meist violett, manchmal auch weiß, rosa oder grün. Die Pflanze liebt die Sonne, ist dabei aber robust.
Zu uns in den deutschsprachigen Raum wird Lavendel vorwiegend aus Frankreich, Spanien und Südosteuropa eingeführt. Heimisch ist er in Persien und den Mittelmeerländern. Besonders mit Südfrankreich und den dortigen berückend schönen Lavendelfeldern assoziieren wir die Pflanze. Um den kleinen Ort Grasse nahe Nizza herum befindet sich das weltweite Zentrum der Lavendelindustrie. Die „Kräuter der Provence“ enthalten neben Thymian, Lorbeerblatt, Rosmarin und anderen Zutaten immer auch Lavendel. Er wächst aber auch in unseren Parks und Gärten, auf hiesigen Terrassen, Balkonen und Fensterbänken. In England erfreut er sich allergrößter Beliebtheit. Der Ertrag an ätherischem […]