Die Pflanzenheilkunde bietet vielfältige Möglichkeiten, die Auswirkungen von Stress zu mildern. In diesem Artikel stellen wir Ihnen verschiedene Alpenheilpflanzen als Helfer bei Stress vor.
Wer schon einmal das Privileg hatte, mit dem Flugzeug über die Alpen zu fliegen, weiß aus eigener Anschauung, wie gewaltig und ausgedehnt dieses Gebirge ist. Was auf der Landkarte nur als großer brauner Fleck erscheint, zeigt sich aus der direkt erlebten Vogelperspektive als weite, beeindruckende und wilde Landschaft. Man kann sich sehr gut vorstellen, dass die Pflanzen, die dort nicht nur wachsen und überleben, sondern sogar blühen und gedeihen, eine Menge Kraft in sich tragen: die Kraft der Sonne, der sie näher sind als die Pflanzen unten im Tal, die Kraft des sauberen Bodens und Wassers, der klaren Luft, der Stille.
Viele Alpenpflanzen sind Heilpflanzen, und einige davon eignen sich besonders dafür, Ruhe zu bringen und die Entspannung von Körper, Seele und Geist zu fördern. Denn sie müssen die extrem kurze Vegetationsperiode vollständig ausnutzen, was ihnen nur gelingt, weil sie eine hohe Stresstoleranz besitzen. So zeigen viele Alpenheilpflanzen eine starke Heilwirkung für gestresste und vom Leben geplagte Menschen.
Heublumen
Da gibt es zum Beispiel die Heublumen. Eine ausgesprochene Freundin dieser wunderbaren, immer wieder anders zusammengesetzten Mixtur war die vom Starnberger See stammende österreichische Kaiserin Elisabeth, bekannt als Sisi. Gern besuchte sie zur Erholung und Entspannung die Südtiroler „Heubadln“, bei denen der würzige und beruhigende Kräuterduft der Heublumen eine wichtige therapeutische Rolle spielte und spielt. Sisis geliebte Therapie steht bis heute zur Verfügung.
Früher stiegen die Bergbauern nach einem langen, schweren Arbeitstag nicht von ihren Hochalmen ab, sondern sie legten sich direkt ins Heu. Nach einem solchen Nachtschlaf fühlten sie sich erstaunlich frisch und gestärkt. Vor diesem Hintergrund entstanden die Heubäder für Sommerfrischler.
Heublumen – das sind ganz einfach die vielen blühenden Pflanzen, die sich auf Bergwiesen wohlfühlen, lateinischer Name: Flores graminis. Es gehören dazu bekannte heilkräftige Blumen wie Schafgarbe, Arnika, verschiedene Enziane und Alpenklee, aber auch weniger bekannte Arten wie Edelraute, Silbermantel und spezielle alpine Gräser wie das Alpen-Ruchgras oder der Gold-Schwingel.
Auf einer artenreichen Bergwiese können über 60 verschiedene Gräser und Kräuter wachsen. Die heilkundlich wichtigen Inhaltsstoffe sind entsprechend der Menge und Zusammensetzung sehr unterschiedlich. […]