Zurück zur Natur: Über (fast) vergessene Heilkräuter für Frauen. YOGA AKTUELL sprach mit Margret Madejsky, Autorin des kürzlich erschienenen „Lexikon der Frauenkräuter“.
Wie sind in früheren Zeiten die Frauen mit ihren speziellen gesundheitlichen Problemen umgegangen, als von Gynäkologie noch keine Rede war? Sie haben sich untereinander geholfen und sie haben auf das zurückgegriffen, was ihnen Mutter Natur zur Verfügung stellte. Vor allen Dingen waren das Heilkräuter. Die besitzen so starke Kräfte, dass die alten Völker in ihnen das Göttliche verehrten. In unserem europäischen Raum machte man Artemis, die geburtsmächtige Mondgöttin, zur Herrin der Artemisia-Gewächse wie Wermut und Beifuß, die in der Geburtshilfe und Frauenheilkunde eine wichtige Rolle spielten. Frau Holle, germanische Muttergöttin, gab dem Hollerbusch seinen Namen, dem Holunder. Dessen Blüten und Früchte wirken gegen Fieber und Kinderkrankheiten. Die Rose, Symbolpflanze der Liebe und kraftvolles Heilmittel für die Gebärmutter, hat mit der Liebesgöttin Venus/Aphrodite zu tun. Für das gesamt Pflanzenreich stand die Göttin Flora.
Besonders hohes Ansehen genossen jene Kräuter und Wurzeln, welche die Fruchtbarkeit steigern, die Geburt erleichtern, die Geburtsblutung stillen, das Wochenbettfieber verhüten, den Milchfluss in Gang setzen.
Bis ins Mittelalter hinein wurde das Frauenkräuterwissen innerhalb der Familien, Sippen und Dorfgemeinschaften bewahrt und weitergegeben. Im 16., 17. und 18. Jahrhundert wurde eine ganze Menge von diesem Wissen in Büchern niedergelegt.
Mittlerweile aber haben die moderne Medizin und ihre Retorten-Medikamente fast vollständig „übernommen“. Es gibt nur noch wenige Menschen, die sich in der Naturheilkunde innerhalb der Frauenheilkunde wirklich auskennen. Zu diesen wenigen gehört die in München lebende Heilpraktikerin und Autorin Margret Madejsky, Jahrgang 1966. Sie lehrt dieses Gebiet schon seit vielen Jahren und sie betreut zahlreiche Patientinnen. Kürzlich erschien von ihr das „Lexikon der Frauenkräuter“, in dem sie viele heimische Heilpflanzen vorstellt und erklärt. So gibt sie Heilpraktikern und Ärzten, männlich und weiblich, ein ganzes Füllhorn von Schätzen aus Theorie und Praxis an die Hand. Aber auch Patientinnen selbst können sich durch das Nachschlagen und Lesen helfen, beziehungsweise sie können ihren Helfern mit Unterstützung des Buches Ideengeberinnen werden. „Viele der Medikamente, die heute verschrieben werden, wirken traumatisierend, und man ist damit durchaus nicht auf der sicheren Seite“, sagt Margret Madejsky. „Die Frauen sollen wieder zurück zur Natur gehen.“ YOGA AKTUELL hat mit ihr ein Interview geführt.
YOGA AKTUELL: […]