Vor langer Zeit wurden im Yoga sechs Reinigungstechniken (shatkarma) entwickelt, die an verschiedenen Körperbereichen ansetzen. Im Yoga werden vier Arten der Nasenreinigung benannt: Jala Neti, die Wasserreinigung; Sutra Neti, die Reinigung mit einem Faden oder Gummikatheter; Dughda Neti, die Reinigung mit Milch; Ghrita Neti, die Reinigung mit Ghee (geklärter Butter). Jala Neti ist die bekannteste dieser Techniken im Westen, deren Nutzen von immer mehr Menschen entdeckt wird – als natürliche, preisgünstige und wirkungsvolle Reinigungstechnik ohne negative Nebenwirkungen
Zunehmend leiden immer mehr Menschen in den Industrieländern an Erkrankungen der Nasenwege. Allein in Deutschland müssen pro Jahr etwa 50.000 Menschen an den Nasennebenhöhlen operiert werden. Weitere Probleme sind Krankheiten wie Allergien, Heuschnupfen, chronischer Schnupfen und Nasennebenhöhlenentzündungen. Ferner sind Reizungen und Verkrustungen durch Austrocknen der empfindlichen Nasenschleimhäute zu nennen, die sich in unseren oftmals trockenen und überheizten Räumen rasch entwickeln.
Die Nasenregion
Die gesamte Nasenregion wird in Sanskrit saphta-patha genannt – die sieben Wege. Sieben Öffnungen münden in diesen Körperbereich: zwei Nasenlöcher, zwei Tränengänge, zwei Euchstachsche Röhren sowie der Rachen. Zusätzlich finden wir dort die Mündungen der Stirn- und Kieferhöhlen. Über 20.000 Atemzüge gehen tagtäglich hin und zurück, und das freie und gute Funktionieren dieser Region hat beträchtlichen Einfluß auf unser mentales und körperliches Wohlbefinden.
Die Nase reinigt und befeuchtet die Luft und wärmt sie an, bevor sie in die Lunge gelangt. Diese Aufgaben werden von einer Schleimhaut übernommen, mit der unsere Nase und unsere Luftwege ausgekleidet sind. Mikroskopisch feine Härchen, die Cilien, transportieren durch rhythmische Bewegungen einen sich ständig erneuernden Schleimteppich laufend weiter in Richtung Rachenraum – einerseits aus den Bronchien und der Luftröhre, andererseits aus der Nase. Von dort aus gelangt das Sekret, in dem alle eingedrungenen Fremdkörper wie Staub und Bakterien aufgefangen worden sind, in den Magen und wird dort durch Enzyme neutralisiert. In diesen Selbstreinigungsprozeß sind ebenfalls die Nasennebenhöhlen mit einbezogen, die durch feine Kanäle mit dem Naseninnenraum verbunden sind.
Die Schleimhaut der inneren Nase hat somit eine wichtige Abwehrfunktion gegenüber Fremdkörpern und damit gegen Infektionen zu erfüllen. Ist das Schleimhautsekret zu dick, verfestigt oder zu flüssig, so kann der sofortige Abtransport der eingedrungenen Partikel und Mikroorganismen nicht mehr ausreichend erfolgen. Nasennebenhöhlenentzündungen und chronischer Schnupfen sind oft die Folge und bis in den Rachenraum und im Bereich der […]