In allen spirituellen Traditionen finden wir Hinweise über die Bedeutung von körperlicher und geistiger Reinigung als eine wichtige Vorraussetzung auf dem spirituellen Weg. Traditionell waren die ersten Übungen, die dem Schüler bei Eintritt in den Ashram gegeben wurden, Reinigungsübungen, die Blockaden beseitigen und einen freien Energiefluss schaffen sollten. Nach Auffassung der Yoga-Traditionen beeinträchtigen diese Blockaden die Gesundheit und verhindern die Entwicklung eines höheren Anteils von Vitalität und Bewusstsein.
Yoga beginnt mit der Prämisse, dass Körper, Atem, und Verstand Schleier darstellen, die Atman, unser reines Selbst verdecken. Die Schleier werden gereinigt, bis sie durchsichtig werden, und zu dieser Zeit wird unser wahres Selbst enthüllt. Das erfordert eine freundliche Beharrlichkeit und eine richtige Schulung. In unserer heutigen Zeit gibt es sehr gute Gründe, sich wieder intensiv mit diesen Jahrtausende alten Reinigungstechniken zu beschäftigen. Trotz aller Fortschritte in der Medizin sind wir am Scheideweg im heutigen Gesundheitswesen. Die Zunahme von chronischen Krankheiten und der finanzielle Kollaps unseres „Krankheitssystems“ führt uns zurück zu natürlichen und alternativen Methoden, die einfach zu erlernen und zudem kostengünstig sind. Was jedoch noch wichtiger erscheint, ist die Tatsache, dass der Übende wieder aktiv für seine persönliche Gesundheit eintritt und Verantwortung dafür übernimmt; nicht alleine nur für seine Gesundheit, sondern auch für sein eigenes Leben.
In allen spirituellen Traditionen finden wir Hinweise über die Bedeutung von körperlicher und geistiger Reinigung als eine wichtige Vorraussetzung auf dem spirituellen Weg. Verschlackungen und Unreinheiten fördern Beschwerden und Krankheiten. Um diese zu beseitigen, wurde dazu im Yoga ein System von Reinigungstechniken entwickelt, das sogenannte Shatkarma („sechs Handlungen“). Es umfasst sechs Reinigungsgruppen mit 26 einzelnen Übungen und Variationen. Die Übungen werden in den alten Yogaschriften (Hatha Yoga Pradipika, Gherandha-Samhita) als geheim bezeichnet. Grund dafür ist, dass der Schüler sie nur unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers erlernen durfte, da sie ansonsten unangenehme Folgen für den Schüler haben konnten. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Ziel ist es, den physischen und feinstofflichen Körper mittels Wasser und (innerem) Feuer so zu reinigen, dass die Lebensenergie Prana wieder frei entlang der Energiebahnen (Nadis) fließen und aufsteigen kann. Damit sollte Satkarma immer vor Pranayama erfolgen. Auf körperlicher Ebene werden Verschmutzungen grobstofflicher Art gelöst – z.B. festsitzende Kotreste im Darm – die ein Quelle einer ständigen Selbstvergiftung des Körpers sind […]