Wenn die Schultern den nach unten schauenden Hund verweigern: Viele Yogis leiden unter muskulären Dysbalancen und Gelenkdezentrierung im Schulterbereich. Doch die Spiraldynamik® gibt auf dem Weg zu gesunden Schultern viele Hilfestellungen
Breite Schultern gelten seit alters als Schönheitsideal. Sie stehen für Aufrichtung, Kraft und Mut. Im Alltag werden die Schultern jedoch oft vernachlässigt und hängen traurig nach vorn oder werden hochgezogen. Im Yoga verlangen wir ihnen Höchstleistung ab. Doch die einseitige Dauerhaltung im Alltag führt zur Dezentrierung des Gelenks und zur muskulären Dysbalance. Die Folgen davon sind häufig das Impingement-Syndrom und Biceps-Sehnenprobleme. Unsere tagtäglichen Haltungs- und Bewegungsgewohnheiten nehmen wir unbewusst mit in die Yogapraxis. Oft verwendete Instruktionen im Yogaunterricht wie „Zieh die Schulterblätter auf dem Rücken zueinander“ helfen nicht, die anatomisch korrekte Ausrichtung im Gelenk wiederherzustellen.
Auch für den Schulterbereich bietet das Spiraldynamik®-Konzept eine klare Hilfestellung für die Asana-Praxis, den Alltag und für die Therapie.
Das koordinierte Praktizieren von Stützstellungen fördert die Streckung der Brustwirbelsäule und formt einen schönen, gesunden Oberkörper. Die Auseinandersetzung mit der Schwerkraft und dem Eigengewicht basiert auf einer guten Körperorganisation und steht in Zusammenhang mit der Rumpfstabilität. Die Motorik der Arme und Beine erfordert eine zentrale Stabilisation des Beckens, des Rumpfes und des Schultergürtels. Heben wir beispielsweise einen Arm, laufen immer eine Reihe automatisierter Muskelkontraktionen im Rumpf, den Schultern und sogar in den Beinen ab, um den Körper im Gleichgewicht zu halten. Allein die Vorstellung des Armhebens erhöht schon die Spannung der tiefen, querverlaufenden Bauchmuskulatur, um die Wirbelsäule zu stützen. Allerdings passiert das nur bei Rückengesunden. Bei chronischen Rückenproblemen fallen die Geschädigten sozusagen bei jeder Armbewegung aus ihrer Mitte. Ist die Brustwirbelsäule unbeweglich und lässt sie sich nicht ausreichend strecken, sieht man, wie die Menschen beim Armheben zur Kompensation ins Hohlkreuz kippen. Sind die Schultern vorgezogen, so zieht das – durch die Veränderung des Lastarms und des Drehmomentes nach vorne-unten –
eine Rundrückenhaltung nach sich. Die Schulterbehandlung sollte also mit der Behandlung des Rumpfes und der Wirbelsäule verknüpft sein, und umgekehrt. Wenn der „Zusammenschluss“ des Rumpfes mit Armen und Beinen gelingt, spüren wir körperliche Einheit sowie körperliche und energetische Durchlässigkeit.
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