Was tun bei verspannten, schmerzenden oder gar steifen Schultern („Frozen Shoulder“)? Hier erfährst du die Ursachen dieser Beschwerdebilder und lernst wirksame Übungen zur Linderung kennen.
Bei Stress entsteht im Körper allgemein mehr Spannung. Drauf reagieren bei uns allen immer die jeweils empfindlichsten Bereiche. Die einen reagieren mit Schlafstörungen, bei anderen ist es der Magen, bei anderen der untere Rücken oder die Schulter-Nacken-Region. Die Maßnahmen sind immer die gleichen: Sorge für Ausgleich. Finde heraus, wobei du dich entspannen und nachhaltig Spannung lösen kannst. Finde etwas, was dir Freude bereitet und wobei du Energie tanken und dich regenerieren kannst. Davon profitieren auch Schultern und Nacken.
Verspanntes Myofasziensystem der Schulter-Nacken-Region
Eine Fehlhaltung, lange sitzende Tätigkeiten und zu wenig bzw. zu einseitige Bewegung können zu einer chronischen Verspannung im Muskel-Bindegewebe (Muskel = Myo, Bindegewebe = Faszie) führen. Wir sitzen heute viel zu viel. Dabei verharren wir über eine längere Zeit in einer so genannten Sitz-Beuge-Haltung: der obere Rücken ist gerundet, der Brustkorb eingesunken, die Schultern sind eingefallen und vorverlagert, die Oberarme eingedreht, der Kopf etwas nach vorne geschoben und gehoben. Es entsteht eine Fehlspannung im ganzen System: Der kleine Brustmuskel (M. pectoralis minor), der wie der V-Ausschnitt eines Pullovers von der vorderen Schulter in Richtung Brustbein zieht, verklebt in seiner bindegewebigen Hülle, die Treppenmuskeln (Mm. scaleni) sowie der Kopfwender (M. sternocleidomastoideus) am seitlichen Hals sowie das myofasziale System des Nackens und des oberen Rückens sind in einer Dauerkontraktion und verhärten sich. Die verspannten seitlichen Nackenmuskeln und der kleine Brustmuskel können dabei Druck auf die Nerven verursachen, die in den Arm gehen.
Myofasziales Schmerzsyndrom und Triggerpunkte
Zahlreiche und umfangreiche Studien zeigen, dass dauerhaft verspannte Bereiche im Muskel-Bindegewebe (= Triggerpunkte) und das myofasziale Schmerzsyndrom zu den häufigsten Ursachen für chronische Schmerzen am Bewegungsapparat zählen. Allerdings wird das in der klassischen Schulmedizin und Schmerztherapie leider immer noch selten erkannt. Vielfach werden fälschlicherweise Arthrose, rheumatoide Arthritis, Karpaltunnelsyndrom oder Sehnenscheidenentzündung bei Missempfindungen und Schmerzen in den Händen und Schultern diagnostiziert, obwohl Triggerpunkte und das myofasziale Schmerzsyndrom die wahre Ursache sind.
Diese Fehldiagnosen haben zur Folge, dass die konservativ-schulmedizinischen Behandlungen wenig erfolgreich sind. Sobald wieder belastet und die übliche Tätigkeit aufgenommen wird, kommen die Beschwerden zurück. Die Erfahrung von vielen Manual- und Körpertherapeut/innen zeigt, dass die wahre Ursache […]