Endlich finden wieder Festivals statt. Wie geht es den Veranstaltern nach 2 Jahren Schockstarre? Kristina Nicolaus-Zargartalebi aus dem Veranstaltungsteam, Yogalehrerin, Ausbilderin und Inhaberin vom Yogastudio Samsara Nürnberg erzählt uns vom Yoga Sound Sea Festival, was uns dort erwartet und wie man gut durch schwierige Zeiten kommt.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Bald startet euer Yoga Sound Sea Festival. Magst du etwas zur Entstehungsgeschichte erzählen?
Kristina Nicolaus-Zargartalebi: Ja! Am 30.06. ist es so weit und unser Yoga Sound and Sea (YSS) Festival findet zum dritten Mal am wunderschönen Steinberger See in der Oberpfalz statt. Die Idee entstand 2017. Wir haben ein Yogastudio und Laden mit indischen Möbeln und Accessoires in Nürnberg mit dem Namen Samsara Living and Art und veranstalten regelmäßig neben unseren Kursen auch Musik-Events.
Wir sind ein kleines Team von 3 Yogabegeisterten und gemeinsam mit unseren Freunden Tim und Franzi (vom Yogastudio Die Scheune Hersbruck) entstand die Idee eines Outdoor Yoga Events in Verbindung mit Musik. Bevor Navid (der Inhaber) die Liebe zu Indien und dem Handel mit den wunderschönen Produkten aus diesem faszinierenden Land entdeckt hat, war in der Musikbranche tätig und hatte somit gute Kontakte, um ein ansprechendes Musikprogramm zusammenzustellen. Außerdem im Team ist Julia, die unser Organisationstalent deluxe ist und ich, Kristina, bin Yogalehrerin und Ausbilderin.
Auf der Suche nach einer passenden Location entdeckten wir den Steinbergersee und konnten es uns alle vorstellen, wie sich dieser Ort verwandelt und unserer Idee ein Zuhause gibt.
2018 war es dann so weit und das erste YSS Festival konnte stattfinden. Es wurde ein großartiges Event mit vielen Herausforderungen, an das wir uns alle gerne erinnern, aber bei dem wir auch viel lernen durften. 2019 in der zweiten Ausgabe, konnten wir mit unseren neu gewonnenen Erfahrungen ein Festival gestalten und erleben, dass uns begeistert und sogar unsere Erwartung übertroffen hat. Voller Enthusiasmus und Vorfreude ging es direkt in die Planung für 2020, was dann passierte, wissen wir alle. (lacht) Doch nun drei Jahre später ist es nach langer Vorbereitung endlich so weit. Dieses Festival wird ein besonderes.
Welche Bedeutung hat die Gemeinschaft für euch, das Teilen der Yoga-Praxis und die Musik?
Unser Festival lebt von der Gemeinschaft und diese hat einen großen Stellenwert für uns. Es ist ein Festival für ALLE! Wir sind der Meinung, dass Yoga verbindet und die Gemeinschaft stärkt! Große Motivation erfahren wir durch die neuen Verbindungen, die auf unserem Festival entstehen: Freundschaften, Arbeitsgemeinschaften, Partnerschaften und wir wissen sogar von einer Ehe, die zwei wundervolle Kinder hervorgebracht hat. (lacht)
Die Musik schafft einen kunstvollen Rahmen und Austausch. Musik berührt die Sinne, weicht Grenzen auf, bringt uns in Bewegung oder auch in die Stille. Als Main Acts wird uns am Freitagabend Ajeet mit ihrem Gesang verzaubern und am Samstag wird uns Light in Babylon zum Tanzen bringen. Aber auch gemeinsames Musizieren, ob beim Trommeln oder Kirtansingen oder einer Klangreise findet Raum auf dem YSS Festival.
Wie habt ihr die Coronakrise erlebt?
Die Coronakrise hat uns natürlich sehr getroffen wie alle, die davon leben, dass Menschen zusammenkommen, was in dieser Zeit nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich war. Doch wir sind unendlich dankbar für den Zusammenhalt und die Unterstützung unserer Community. Die meisten haben ihr bereits 2019 erworbenes Ticket behalten und gemeinsam mit uns an ein weiteres YSS Festival geglaubt.
Was hat euch unterstützt, durch die Krise zu kommen?
Gemeinsame Spaziergänge im Wald, bei denen wir unsere Gedanken und Gefühle austauschen konnten, waren sehr hilfreich. Wir haben uns als Team immer wieder verbunden, Ideen und Visionen untereinander besprochen, aber auch der Enttäuschung und Traurigkeit Raum gegeben.
Gab es da eine spezielle Praxis? Magst du sie den Lesern vorstellen?
Zusätzlich zur Bewegung an der frischen Luft gemeinsam mit unseren Hunden hat die persönliche Yogapraxis uns geholfen, flexibel zu bleiben und das nicht nur körperlich. Hierbei haben wir auf unterschiedliche Weise mal aktiver und auch mal passiver praktiziert. Ich finde es wichtig, bei der eigenen Praxis keinen Zwang oder Druck entstehen zu lassen, sondern offen zu bleiben für das, was gerade hilfreich ist, und das kann stark variieren.
So wie in der Musik die leisen, die lauten Töne und auch die Pausen wichtig sind, um eine harmonische Melodie zu ergeben.
Hat dir ein bestimmtes Mantra geholfen?
So Ham – ich bin das! Dieses Mantra hilft mir in der Zentrierung und Verbindung mit mir selbst zu bleiben. Gerade dann, wenn sich im Außen die Ereignisse überschlagen und ich mich in dem Strudel an Nachrichten in Sorgen und Ängste verstricke, hat sich die Meditationspraxis mit dem Mantra So Ham bewährt.
Was hat sich verändert in Hinblick auf das kommende Festival?
Wir sind so gut vorbereitet wie noch nie, – schließlich hatten wir sehr lange Zeit. (lacht) Und die Freude auf ein Wiedersehen mit allen, die 2019 schon dabei waren, und auch denjenigen, die neu dazukommen, ist riesig. Sicherlich wird das Weltgeschehen und das, was wir alle in den letzten Jahren erlebt haben, ein Thema sein, das aber dazu beiträgt, dass wir unsere Veranstaltung als wertvoll und nicht für selbstverständlich halten. Auch der Schutz unserer Umwelt, der Zusammenhalt unserer Gesellschaft und Achtsamkeit im Umgang miteinander wird noch mehr Beachtung finden.
Wie hältst du dich fit hinsichtlich der ganzen Vorbereitungen?
Neben guter Ernährung, einer regelmäßigen Praxis (auch wenn diese an vollen Tagen eher kurz ausfällt) und genügend Schlaf, sind der Austausch und der Zusammenhalt in unserem Team das, was uns am meisten Kraft schenkt.
Worauf dürfen sich die Yogis und Yoginis freuen?
4 Tage Natur, Yoga, Musik, Meditation, Gemeinschaft, leckeres Essen, gute Gesellschaft uvm. Bei unserem vielfältigen Programm ist für jeden etwas dabei. Die Yogis und Yoginis können sich auf tolle Yogastunden, Acro-Yoga-Einheiten, SUP-Yoga-Sessions, Vorträge, Meditationen, Musik-Workshops und vieles mehr freuen. Für das leibliche Wohl sorgen verschiedene vegetarische und vegane Food-Trucks. Der Marktplatz, auf dem sich Aussteller mit ihren Produkten vorstellen, lädt zum Bummeln ein. Die Konzerte, die im Sonnenuntergang vor dem See stattfinden, sind sicherlich ein weiteres Highlight.
Was wäre dein größter Wunsch in Bezug auf das Festival?
Unser Wunsch ist, dass dieses Festival für die Teilnehmer und alle Mitwirkenden zu einem festen Termin im Jahr wird, an dem wir das Leben gemeinsam feiern, wir aus unserem Alltag ausbrechen, uns von anderen mit Offenheit und Neugierde inspirieren lassen und anderen begegnen, um so zu mehr Achtsamkeit und Frieden untereinander beitragen zu können. Ein weiterer Wunsch, der leider nicht in unserer Hand liegt, ist gutes Wetter. Hier bitten wir alle Götter um ihre Mithilfe. (lacht)
Mögen eure Wünsche in Erfüllung gehen!
Das 3. Yoga Sound Sea Festival findet vom 30.06. – 03.07.2022 am Steinberger See, Oberpfalz, in Bayern statt. Zu den Tickets geht es hier. |