„Nur wer sich selbst heilt, ist in der Lage, andere zu heilen“, sagt die international gefragte Yogalehrerin und Yogabuchautorin Erica Jago. YOGA AKTUELL sprach mit ihr über ihre aktuellen Projekte und ihre Art des Unterrichtens, die jedem einen leichten Zugang ermöglicht.
Spätestens mit der Erscheinung von The Art of Attention – einem einfühlsam gestalteten Yoga-Arbeitsbuch, das in Zusammenarbeit mit Elena Brower entstand – hat sich Erica Jago einen Namen in der internationalen Yogaszene gemacht. Von Hawaii zog es die Kommunikationsdesignerin und Yoganomadin im Zuge zahlreicher Retreats schon an viele Orte. In ihrer aktuellen Wahlheimat Amsterdam arbeitet sie gerade mit der Art-Direktorin Roos van der Kamp an ihrem zweiten Werk: Angelus heißt das aufwendige
Yogapraxisbuch, das seine Leser auf eine Reise durch die Chakras mitnimmt.
Wir haben sie in ihrem Atelier in Amsterdam besucht, um mit ihr über Yoga, Lebensanschauungen und zukünftige Pläne zu plaudern. Zum Zeitpunkt des Interviews blieb es noch spannend, welches Baby wohl zuerst das Licht der Welt erblicken wird: das Buch „Angelus“ oder ihr erstes Kind, das Erica jetzt im Herbst erwartet.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Du bist unter anderem mit deinen liebevoll gezeichneten „Asana-Glyphs“, die sowohl in „The Art of Attention“ als auch in deinem neuen Buch „Angelus“ zu sehen sind, bekannt geworden. Wie und wo begann dein persönlicher Yogapfad?
Erica Jago: Da beginne ich wohl am besten im Jahr 2001 in San Francisco. Ich habe dort als Kommunikationsdesignerin in einer großen Firma gearbeitet. Leider gab mir mein Job wenig Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung, der Druck war ziemlich groß, und ich habe mich nicht wirklich wohlgefühlt. Zudem hatte ich mit Angst- und Essstörungen zu kämpfen. Ich fand gleich in der Nähe ein Yogastudio und begann dort drei Mal pro Woche an den Hatha-Yoga-Klassen teilzunehmen. Ich hatte großes Glück mit meiner ersten Yogalehrerin. Schon nach kurzer Zeit ging es mir besser, und ich bemerkte positive Veränderungen, die mich weiterhin zu regelmäßiger Praxis motivierten.
Und wie ging es dann weiter?
Ich kündigte meinen Job und nahm einen Teil meiner Ersparnisse, um nach Frankreich zu fliegen, wo meine Lehrerin ein Yogaretreat abhielt. Das war nicht nur mein erstes Retreat, es war auch ein großer Schritt aus meiner Komfortzone, denn ich war zuvor noch nie so weit und […]