Ein Interview mit den Musikern Satyaa und Pari über Lieder als Kanäle zum Göttlichen und das spontane Zusammenwirken von Sänger und Zuhörern.
Yoga Aktuell: Könnt ihr eure Musik bitte in ein paar Sätzen beschreiben?
Satyaa: Wir singen alte Mantren, die in Sanskrit verfasst sind, selbstkomponierte Mantra-Songs, Lieder der Hingabe und Bhajans, die ich in Indien bei meinem Meister Poonjaji gelernt habe.
Pari: Unsere Musik ist eindeutig dafür gedacht, das Herz der Menschen zu berühren und auch unser tiefstes Verlangen, mit unserem Selbst und mit Gott vereint zu sein. In diesem Konzert singen wir Bhajans. Viele sind traditionell, aber die meisten sind selbst komponiert. Mit unserer Musik möchten wir mit den Herzen der Zuhörer in Kontakt kommen.
Yoga Aktuell: Was genau sind Bhajans?
Satyaa: Bhajans sind Lieder aus der indischen Tradition, welche die Liebe zu Gott besingen. Es geht um das Verlangen der menschlichen Seele, sich wieder mit ihrem Urgrund, mit Gott, zu verbinden. Durch das Singen dieser Lieder wird im Herzen der Zuhörer – und Sänger – ein direkter Kanal zum göttlichen Sein in uns erweckt. Man könnte sie auch als Lieder der Hingabe bezeichnen.
Yoga Aktuell: Und welche Bedeutung haben die Mantren, die ihr in euren Texten verwendet?
Pari: Die Mantren, die wir verwenden, sind ein Allgemeingut aus der indischen Kultur und Religion. Mantra bedeutet eigentlich: ein Mittel, eine Technik, um den Verstand zu bändigen. Es geht hierbei hauptsächlich darum, den Zugang zu innerer Stille und Zentriertheit und göttlicher Präsenz zu ermöglichen. Man kann diese Mantras sprechen, summen oder singen. Sie können auf viele verschiedene Ziele ausgerichtet sein – ja, manchmal sogar auch für körperliche oder geistige Leiden hilfreich sein – jedoch steht die Erweckung unserer göttlichen Präsenz im Vordergrund.
Yoga Aktuell: Wie seid ihr dazu gekommen, zusammen Musik zu machen?
Pari: Wir sind in Indien in der Anwesenheit eines großen Meisters dazu gekommen, Papaji. Er hat sehr viel für den Aspekt der Hingabe eingesetzt. Es war zwar auch sehr viel die spirituelle Praxis und das intellektuelle Verständnis, aber auch die Hingabe war für ihn ein wichtigstes Element. Ich habe damals in seiner Gegenwart ein Lied aus den 70er Jahren gespielt, von George Harrisons Album „Goddess of Fortune“. Und nachdem er das gehört hat, hat er keine Gelegenheit mehr […]