Anja Lechner, geboren in Kassel, wuchs in Neubeuern am Inn auf. Sie studierte bei Heinrich Schiff in Köln und Basel. Ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes ermöglichte ihr einen Aufenthalt in Bloomington/USA, wo sie bei Janos Starker weitere Anregungen erhielt. 1990 wurde Anja Lechner mit dem Förderpreis für Musik der Stadt München ausgezeichnet, 1992 produzierte das ARD-Fernsehen ein Portrait der Cellistin. Seit 1996 erscheinen ihre Aufnahmen bei ECM New Series. Anja Lechner ist Gründungsmitglied des Rosamunde Quartetts, dessen zahlreiche Einspielungen bei ECM von der Kritik hoch gelobt wurden. Neben dem klassischen Repertoire widmet sich Anja Lechner insbesondere der zeitgenössischen Musik. Ihre Beschäftigung mit dem Tango Nuevo und improvisierter Musik bildete die Grundlage des Projekts „Kultrum“, einer Zusammenarbeit des Rosamunde-Quartetts mit dem argentinischen Bandoneonisten und Komponisten Dino Saluzzi. Seit 2000 besteht das Duo mit dem griechischen Pianisten Vassilis Tsabropoulos. Die CD „Chants, Hymns and Dances“ mit Musik von Georges I. Gurdjieff aus dem Jahr 2004 belegte in den US-Klassik-Charts mehrere Wochen einen vorderen Platz.
Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Sei offen für das Verborgene.
Was finden Sie an sich selbst besonders gut?
Immer wieder Neues entdecken zu wollen.
Auf welche Ihrer Eigenschaften werden Sie lieber nicht angesprochen?
Meine wahren Freunde dürfen mich auf alles ansprechen.
Welchem Menschen würden Sie gerne begegnen? Er kann auch bereits verstorben sein…
Franz Schubert und G.I. Gurdjieff
Wenn Sie auf eine einsame Insel müssten, welche drei Bücher würden Sie mitnehmen?
Die Bibel, die Noten der Cellosuiten von Johann Sebastian Bach, die Anthologien von Jorge Luis Borges.
Und welche spirituelle Leitfigur würden Sie mitnehmen?
Einen glaubenden Menschen.
Glauben Sie an Wiedergeburt? Wenn ja, als was würden Sie gerne wiedergeboren werden?
Als das, was für mich vorgesehen ist.
Yoga bedeutet für Sie persönlich was?
Zur inneren Ruhe zu kommen.
Was geht Ihnen so richtig gegen den Strich?
Laute Menschen.
Wem oder was können Sie nicht widerstehen?
Einem guten Espresso.
Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugehen, sagte Oscar Wilde. Was sagen Sie dazu?
Aus Fehlern kann man lernen – die Versuchung ist eine Prüfung.
Was war Ihre tiefste Erfahrung während der Meditation?
Glauben Sie, dass man solche Erfahrungen der Öffentlichkeit preis geben sollte?
Wer ist Ihr persönliches Vorbild?
Liebende Menschen.
Wofür lohnt es sich zu sterben?
Wenn man seine Aufgaben im Leben erfüllt hat.
Wenn Sie drei Wünsche hätten, welche wäre sie?
Ich wünsche mir unsere Welt ohne Vorurteile, ich wünsche mir Menschen, die sich gegenseitig zuhören auch ohne Worte, und dass wir die Natur als unser Paradies erkennen, sie respektieren und schützen.