Konstantin Wecker wurde am 1. Juni 1947 in München geboren. Klavierunterricht ab 1953, ab 1955 Knabensopran im Rudolf-Lamy-Kinderchor. In dieser Zeit wirkte er auch in einer Kinderoper von Benjamin von Britten am Staatstheater am Gärtnerplatz mit. Abitur am Theresien-Gymnasium München, dann Studium an der Musikhochschule und an der Universität München. 1973 erste Auftritte in der Münchener Lach- und Schießgesellschaft, im selben Jahr erschien die erste LP „Die sadopoetischen Gesänge des Konstantin Amadeus Wecker“. Eine Vielzahl von Auszeichnungen begleiteten die zahlreichen Auftritte und Alben des Künstlers, unter anderem erhielt er den deutschen Kleinkunstpreis, den Weltmusikpreis RUTH und 2007 den Erich Fromm-Preis. Wecker, der neben seinem Schaffen als Musiker in vielen Rollen als Schauspieler vor der Kamera stand, schrieb Filmmusiken unter anderem für „Die weiße Rose“, „Kir Royal“, „Schtonk“, „Dr. Schwarz & Dr. Martin“ und vertonte die Musicals „Jim Knopf & Lukas“, „Schwejk it easy“, „Dschungelbuch“, „Hundertwasser“ und „Ludwig II“. Zudem veröffentlichte er zwei Romane. Seine aktuelle Autobiografie trägt den Titel „Die Kunst des Scheiterns“. Konstantin Wecker lebt mit seiner Frau und den beiden Söhnen in seiner Heimatstadt München und in der Toskana. Internet: www.wecker.de
1. Herr Wecker, wie lautet Ihr Lebensmotto?
Es geht ums Tun und nicht ums Siegen.
2. Welchem Menschen würden Sie gerne begegnen? Er kann auch bereits verstorben sein…
Puccini, Rilke, Erich Fromm.
3. Was finden Sie an sich selbst besonders gut?
Ich bleibe neugierig und wandelbar.
4. Auf welche Ihrer Eigenschaften werden Sie lieber nicht angesprochen?
Meine geschäftliche Inkompetenz.
5. Wie definieren Sie den Begriff „spirituell“?
Der Versuch, Gott in sich selbst zu entdecken. Mir ist das Wort Mystik näher als Spiritualität.
6. Was glauben Sie, als was Sie wiedergeboren werden, gemessen an Ihrer jetzigen Lebensweise?
Das Leben ist eine Illusion, die Wiedergeburt ist eine Illusion. Wie soll ich mir heute vorstellen können, was morgen ist?
7. Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugehen, sagte Oscar Wilde. Was sagen Sie dazu?
Ich hab’ redlich versucht, diesem Grundsatz zu folgen. Es klappt!
8. Wenn Sie auf eine einsame Insel müssten, welche drei Bücher würden Sie mitnehmen?
Fernando Pessoa: Das Buch der Unruhe, Rilke: gesammelte Gedichte, Sogyal Rinpoche: Das tibetische Buch vom Leben und Sterben.
9. Und welche spirituelle Leitfigur würden Sie mitnehmen?
Krishnamurti.
10. Wenn Sie wählen könnten, in welcher Zeit hätten Sie gerne gelebt und als was?
Ich bin sehr zufrieden mit meiner Geburt nach dem zweiten Weltkrieg. Eine spannende und wichtige Zeit.
11. Was geht Ihnen so richtig gegen den Strich?
Dass wir uns so an die Lügen in der Politik gewöhnt haben und uns nicht mehr dagegen auflehnen.
12. Wie würde Ihr letztes Abendmahl aussehen?
Mit Jüngern natürlich, deren einer mich verrät.
13. Wem oder was können Sie nicht widerstehen?
Zigaretten.
14. Was können andere an Ihnen nicht leiden?
Meine Sprunghaftigkeit.
15. Was würden Sie mit einem Lottogewinn von 5 Millionen machen?
Ich hoffe, das Geld würde mich nicht so verändern, wie es die meisten verändert hat, die 5 Millionen besitzen.
16. Wer ist Ihr persönliches Vorbild?
Sophie Scholl.
17. Wofür lohnt es sich zu sterben?
Für die Gerechtigkeit.