Max Strom vermittelt weltweit Freude am Yoga. Seine Art des Unterrichtens bezeichnet er als universell. Was dies bedeutet, welche Richtung Yoga derzeit einschlägt, und warum es so wichtig ist, den eigenen wahren Prioritäten treu zu sein, erörtert er im Interview mit YOGA AKTUELL
Max Strom verbrachte seine Kindheit aufgrund einer angeborenen Deformation größtenteils mit eingegipsten Füßen und musste viele schmerzhafte Operationen über sich ergehen lassen, bevor er im Yoga die Quelle von Kraft und Gesundheit fand. Heute ist er ein weltweit anerkannter Lehrer des Yoga und der persönlichen Transformation. Zehntausende Schüler auf drei Kontinenten folgen seinem inspirierenden und universellen Unterricht. Max Strom lebt in Oregon, USA, und hält regelmäßig Workshops im deutschsprachigen Raum ab. Auf dem TED-Talk 2012 in Kalifornien hielt er einen Vortrag zum Thema: „There is no App for Happiness“. Sein neues Buch trägt den gleichen Titel.
YOGA AKTUELL: Was bedeutet Glück für dich?
Max Strom: Glück ist für mich die tägliche Erfahrung eines erfüllten Lebens.
Du unterrichtest jedes Jahr auf drei verschiedenen Kontinenten und in neun verschiedenen Ländern. Du legst großen Wert darauf, dass dein Yoga-Unterricht universell ist. Was bedeutet universelles Unterrichten für dich?
Meine Botschaft über universelles Unterrichten ist nicht bei allen willkommen. Wenn man einen Yogalehrer fragt, ob er auf universelle Weise unterrichten will, sagt er sicherlich ja. Aber viele Yogalehrer denken nicht wirklich über das nach, was sie tun. Sie unterrichten das, was ihnen beigebracht wurde. Wir haben die Guru-Schüler-Tradition übernommen, in der ein Yogalehrer nicht hinterfragt wird, auch wenn das, was er sagt, irrational ist. Sogar wenn es weh tut, denken wir noch, es muss einen spirituellen Grund oder Sinn dahinter geben. Wir stellen den Lehrer nicht infrage. Ein Schüler erzählte mir, dass er von einem Yogalehrer in einer Position korrigiert wurde und danach Schmerzen hatte. Er fragte mich, was er hätte tun sollen. Allein die Frage zeigt, dass etwas nicht stimmen kann. Die meisten Schüler haben schon erlebt, dass sie von einem Lehrer falsch korrigiert wurden, aber die wenigsten haben es ihm gesagt. Der Buddha lehrte, alles zu hinterfragen, einschließlich seiner eigenen Lehre. Ich empfehle Yogalehrern, zu hinterfragen, was sie tun. Wenn es Yogalehrern nicht gelingt, unterschiedliche Menschen und Religionen in einem Raum zu vereinen, wer sollte es dann tun? Ich unterrichte […]