Sathya, einer der bekanntesten deutschen Yogalehrer, wuchs von Kindheit an mit Yoga und Meditation auf. Wie ihm die Praxis schon in sehr jungen Jahren inneren Frieden und tiefe Heilung schenkte, und warum Yoga für ihn wie Alchemie ist, erzählt er im Gespräch mit YOGA AKTUELL.
Sathya hat in den letzten zehn Jahren gemeinsam mit seiner Frau über achthundert Yogalehrerinnen und Yogalehrer ausgebildet, die mehr als zehntausend Yogis wöchentlich in über hundert Städten unterrichten, und hat in den letzten zehn Jahren fünfzehn Yogafestivals organisiert. Hier erfährst du, was ihn zum Yoga gebracht hat und ihn begeistert.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Du führst ein intensives Leben als Yogalehrer und auch als Musiker. Wo fing dein persönlicher Yogaweg an?
Sathya: Mein Vater hat mich zum Yoga gebracht. Er war in den 1970er und 1980er Jahren schon in Indien. Und irgendwann hat er ein Harmonium, eine Tabla und Yoga mitgebracht. Und wir mussten dann jeden Tag das Gayatri-Mantra singen. Wir waren drei Kinder und mussten alle mitmachen. Man hat uns als die „Öko-Familie“ bezeichnet, weil meine Mama gemeinsam mit einer Freundin den ersten Bioladen hatte. Das war Anfang der 1980er. Wir waren die Außenseiter. Und ich war das Kind, das vegetarisch aufwächst, dessen Mutter einen Bioladen hat und dessen Vater den ganzen Tag rumsitzt und OM singt (lacht). So hat es angefangen. Mein Vater war damals schon sehr diszipliniert. Er ist immer um 4 Uhr aufgestanden und hat seine Sadhana gemacht, um 7 Uhr ist er dann in seine Firma gegangen bis abends um 18 Uhr. Und wenn er abends nach Hause kam, haben wir alle das Gayatri-Mantra gesungen. So ist der Yogaweg zu mir gekommen. Und als ich achtzehn Jahre alt war, haben wir zusammen eine Indienreise gemacht und waren im Ashram.
Das klingt schön, dass der Yogaweg zu dir gekommen ist! Dann hat dir das Leben auch eine Frau geschickt, die den gleichen Weg geht wie du. Wann bist du Liliana begegnet?
Wir sind uns im Sivananda-Ashram in Indien begegnet. Da haben wir die 500-Stunden-Weiterbildung gemacht. Ich hatte die erste Ausbildung 2002 und eine weitere 2007 im Winter in Kerala gemacht. Damals waren immer hundert bis hundertfünfzig Menschen in einer Ausbildung. Wir haben uns dort kennengelernt und schnell gemerkt, dass wir […]