Johannes Vogt ist Yogalehrer, Mantra-Sänger und Thai-Yoga-Therapeut. Warum er regelmäßig in Indien auf Yatra geht, weshalb Alleinsein manchmal wichtig ist, und warum er die Hanuman-Chalisa besonders mag, erzählt er hier.
Yoga, Kirtan und Thai-Yoga-Bodywork prägen seit vielen Jahren das Leben von Johannes Vogt, der sich in allen drei Bereichen einen Namen gemacht hat. Vielleicht hast auch du ihn schon bei einem Konzert oder einem Workshop erlebt – hier lernst du Johannes ein bisschen näher kennen und erfährst unter anderem, warum es ihn immer wieder nach Indien zieht.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Wie bist du zum Yoga gekommen?
Johannes Vogt: In meinen frühen Teenager-Jahren hatten meine Eltern gerade Yoga, Ayurveda und Indien für sich entdeckt.
Ich sah, wie es meinem Vater dadurch gesundheitlich besser ging, und fand die Entwicklung meiner Eltern ganz wertvoll – auch wenn mich die Essensumstellung am Mittagstisch anfangs etwas forderte. Ich war zu dieser Zeit mehr auf den Skateplätzen zu finden und war in meiner Sturm-und-Drang-Zeit, doch als dann die Sportverletzungen mehr wurden, besuchte ich auch mal die Yogakurse meiner Mutter und blieb einfach dabei. Auch schon bevor mich äußere Umstände zwangen, mich liebevoll meinem Körper zu widmen, interessierten mich die Erzählungen und die Bücher meiner Eltern; sie hatten irgendetwas, das mich anzog.
Gab es da eine Erfahrung, die dich besonders berührt hat?
Das Gefühl, wenn du zum ersten Mal Shavasana erlebst, ist schon etwas Prägendes. Dieses Gefühl, friedlich und entspannt mit dir selbst zu sein. Ja, davon wollte ich mehr. In dieser Zeit liefen Mantra und Entspannungsmusik in meinem Elternhaus fast rund um die Uhr, und mein Vater nahm mich zum ersten Krishna-Das-Konzert in Frankfurt mit – das ist über zwanzig Jahre her und hat einiges ins Rollen gebracht.
Mittlerweile bist du selbst ein sehr gefragter Mantra-Sänger. Gab es hier eine bestimmte Erfahrung, die dich innerlich sehr berührt hat?
Einmal besuchte ich befreundete Yogalehrer in Paris und spielte Live-Musik in verschiedenen Studios. Ein Freund fragte mich, ob ich ihn zu seiner Yogastunde in einem Krankenhaus begleiten möchte. Es war für mich eine der berührendsten Mantra-Erfahrungen, gemeinsam mit kranken Menschen zu singen. Die meisten hatten nichts mehr zu verlieren, waren dankbar für den gemeinsamen Moment, und es war wunderschön, zu erfahren, wie offen sie waren. Auch heute […]