Margot Redl gibt mit 85 Jahren immer noch begeistert Yoga-Unterricht. YOGA AKTUELL sprach mit ihr über Yoga als Rettung in Lebenskrisen, über Astralerfahrungen und Zuversicht.
Ein vitaler Körper und ein lebendiger Geist – das sind die Früchte einer jahrzehntelangen Yogapraxis. Die Yogalehrerin Margot Redl ist das beste Beispiel dafür, dass man auch im hohen Alter noch Yoga praktizieren und lehren kann.
Wenn man jung ist, nimmt man alles so tragisch. Im Alter steht man über den Dingen – oder versucht es zumindest.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Sie sehen blendend aus. Sie sind doch niemals älter als 70 Jahre?!
Margot Redl: (lacht) Ich werde im August 86 Jahre alt.
Hochachtung. Sie wirken erstaunlich fit für Ihr Alter. Es gibt einen Spruch: „Ab 40 Jahren ist es ein gutes Zeichen, wenn man Schmerzen hat. Dann weiß man, dass man noch nicht tot ist.“
Ab einem gewissen Punkt habe ich versucht, mit dem Alter zurechtzukommen. Als junge Frau bin ich gerne tanzen gegangen und wurde immer aufgefordert. Ab 40 bin ich öfter sitzengeblieben. Da habe ich mir gedacht: „Jetzt musst du anfangen, etwas gegen das Alter zu tun.“ Der Geist wird nicht alt, sondern es ist nur der Körper. Sie sehen, ich benutze Make-up, ich färbe mir die Haare, und Farbe wirkt. Heute kokettiere ich mit meinen 85 Jahren.
War es schwierig für Sie, mit dem Alterungsprozess fertigzuwerden?
Gar nicht. Ganz im Gegenteil. Wenn man sich vorbereitet, ist es ganz leicht. Und ehrlich gesagt: Ich habe jetzt die schönste Zeit meines Lebens. Wenn man jung ist, nimmt man alles so tragisch. Im Alter steht man über den Dingen – oder versucht es zumindest.
Wann haben Sie begonnen, Yoga zu praktizieren?
Meine Eltern lebten noch in der ungarischen Monarchie. Ich selbst wurde in der Tschechoslowakei geboren, 108 km von Wien entfernt. Meine Mutter war sehr aufgeschlossen, fuhr immer nach Wien und nahm mich mit. Dort hatten wir viele Verwandte und Freunde, zu denen auch eine Gretel Mocker gehörte. Sie hat Yoga mit uns Kindern gemacht, und obwohl wir uns immer über die Übungen lustig gemacht haben, haben wir bald gespürt, wie gut es uns tat. Auch meine Mutter […]