Colleen Saidman und Rodney Yee haben in der internationalen Yogaszene einen hohen Bekanntheitsgrad. Mit YOGA AKTUELL sprach das Paar über Lieblingsasanas, Lebensaufgaben und die unwiderstehliche Anziehungskraft von Rock’n’Roll.
Rodney Yee und Colleen Saidman haben im Frühling dieses Jahres bei Jivamukti Yoga Berlin einen Workshop gehalten. Sie waren das erste Mal in Europa und planen, bald – voraussichtlich im nächsten Jahr – wiederzukommen.
YOGA AKTUELL: Welchen Einfluss hat euer gemeinsames Unterrichten auf eure Ehe, und umgekehrt eure Ehe auf euren Unterricht?
Rodney Yee: Wir haben uns vor 14 Jahren in einem Yogaraum kennengelernt. Als wir uns verliebt haben, wussten wir, dass wir unsere Yogastile, Iyengar- und Jivamukti-Yoga, verbinden wollten und zusammen unterrichten würden. Was wir heute machen, ist das Ergebnis von viel „blood, sweat and tears“. Unsere Ehe ist die stärkste Reflexion für unseren Charakter und zeigt uns kontinuierlich, woran wir zu arbeiten haben. Sie ist die Quelle, aus der wir unterrichten.
Colleen Saidman: Normalerweise müssen wir uns 24 Stunden am Tag anfassen.
R: Colleen fordert mich oft heraus, indem sie z.B. sagt, du redest so viel, du bist so voll mit dir selbst.
C: Sei vorsichtig.
R: Es ist ähnlich wie mit Yogapositionen, die für uns schwierig sind. Wenn wir sie jeden Tag ein bisschen praktizieren, verstehen wir, was sie uns lehren. So ist es auch, wenn uns jemand auf etwas Negatives aufmerksam macht, aber ebenso, wenn uns jemand lobt: Beides kann eine Schwäche in uns offenbaren.
Was bedeuten Yoga und Meditation für euch?
R: Yoga ist für mich mein ganzes Leben, die Betrachtung meines Lebens. Alle Yogapraxis ist Meditation. Meditation ist wichtig, denn sie ist die letztliche Befreiung. Ich glaube, sie ist auch Leben gebend, denn ohne sie kann man die Geschenke des gegenwärtigen Augenblicks nicht empfangen und lebt nur im Kopf. Meditation ist nicht nur essenziell für das Leben an sich, sie ist die Essenz von allem, was wir tun.
C: Was Yoga für mich bedeutet, ändert sich von Moment zu Moment. Die letzten Monate war Yoga für mich die Erforschung meiner inneren Blockaden und das Herausfinden, wer ich ohne diese Blockierungen wäre: eine gütigere und freundlichere Person. Um an den Punkt der Meditation zu kommen, machen wir das, was wir machen. Ich glaube, Meditation ist tatsächlich die […]