Manchmal findest du deine Berufung. Manchmal findet sie dich. Bei Elina Fuhrman war Letzteres der Fall. Sie arbeitete viele Jahre erfolgreich als Journalistin, u.a. für CNN und die New York Times, bevor eine ärztliche Diagnose ihr Leben durcheinanderbrachte: Brustkrebs! Die Ärzte drängten sie, sich schnell der üblichen Prozedur zu unterziehen – doch Elina wollte einen anderen Weg gehen. Sie suchte verschiedenste Alternativmediziner, Naturheilkundler, TCM-Ärzte, Ayurveda-Spezialisten auf und las alles, was sie zum Thema Gesundheit finden konnte. Dabei wurde ihr bewusst, dass das Thema Ernährung zentral für ihre Genesung war.
Den Körper heilen mit Suppen
Inzwischen ist Elina Fuhrman wieder gesund und sie ist sich sicher: Vegane Suppen waren ihre wichtigste Medizin. In der Traditionellen Chinesischen Medizin und auch im Ayurveda gelten Suppen als besonders heilsames Nahrungsmittel. Durch das Kochen werden Ballaststoffe leichter verdaulich, der Körper kann Mineralien besser aufnehmen. Richtig zubereitet, sind sie voller heilsamer Inhaltsstoffe und wirken positiv auf den gesamten Organismus.
Elina Fuhrman hat sich seit ihrer Genesung ganz den Suppen verschrieben. Auf der Suche nach der optimalen Heilrezeptur hat sie zahlreiche eigene Kreationen entwickelt. Alle sind vegan, glutenfrei und enthalten weder Zucker noch Obst, Soja oder Nüsse. Die Kombination von Gemüsen, Hülsenfrüchten, Kräutern und Gewürzen unterstützt die natürliche Balance und wichtige Reinigungsprozesse des Körpers – weshalb Fuhrman auch von Suppen-Detox spricht. Ist der Körper nicht mit Schwerverdaulichem beschäftigt, hat er genug Energie für Selbstheilungsprozesse.
Leider können wir nicht alle die tollen Suppen von „Soupelina“ direkt bestellen – das kann nur, wer in Los Angeles wohnt. Doch jetzt ist ein Rezeptbuch mit den besten Tipps von Elina Furhman erschienen: „Soup up your Life!“ Uns haben die 50 Suppenrezepte begeistert. Drei davon dürfen wir euch heute vorstellen. Guten Appetit!
Rezepte
Das ist mir Pusteblume
Für 4-6 Personen
- 2 EL Kokosnussöl
- 2 mittelgroße Zwiebel (eine grob gehackt, die zweite fein gewürfelt)
- 4 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 1 mittelgroßer Kopf Blumenkohl, gehackt
- 1-1¼ l kochendes gefiltertes Wasser
- 1 Bund frische Löwenzahnblätter
- Himalayasalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1 Esslöffel Kokosnussöl bei mittlerer bis starker Hitze im Suppentopf erhitzen und grob gehackte Zwiebel und Knoblauch darin 3 Minuten glasig braten.
Die Temperatur auf mittlere Hitze reduzieren, den Blumenkohl hineingeben und unter Rühren 5 Minuten anschwitzen.
Mit dem kochenden Wasser aufgießen und 15-20 Minuten köcheln lassen, bis der Blumenkohl weich, aber noch bissfest ist.
Die Löwenzahnblätter einrühren und den Topf zudecken. Die Blätter fallen in 1-2 Minuten zusammen.
Den Topf vom Herd nehmen und die Suppe leicht abkühlen und ziehen lassen.
In der Zwischenzeit das restliche Öl in einem Topf erhitzen und die fein gehackte Zwiebel darin karamellisieren.
Die Suppe glatt pürieren, bis sie dickflüssig und cremig ist.
Die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Mit den karamellisierten Zwiebeln garnieren.
Reinigende Zitronengrasbrühe
Für 8 Personen
- 2 getrocknete Shiitake, gewaschen
- 2 l Mineralwasser
- 4 Becher grob gehackter Weißkohl
- 1 Gemüsezwiebel, geviertelt
- 6 frische Shiitake
- 1 Fenchelknolle
- 5 große Zitronengrasstengel, in 10 cm lange Stücke geschnitten, halbiert und flach geklopft
- 1 große Knoblauchknolle, längs halbiert
- 1 Bund frisches Koriandergrün mit Wurzeln
- 1 großes Stück Ingwer, zerstoßen
- 4 Kaffir-Limettenblätter, durchgerissen
- 1-2 Bird’s-Eye-Chilischoten
- ½ Becher frische Thai-Basilikumblätter
- ½ Becher frische Minzeblätter
- Himalayasalz
Die Shiitake mit kochendem Wasser übergießen und mindestens 30 Minuten quellen lassen. Dann abseihen und das Einweichwasser auffangen.
Pilzwasser und Mineralwasser in einen großen Topf geben und zum Kochen bringen.
Alle Zutaten bis auf das Thai-Basilikum, Minze und Salz in den Topf geben und 2 Stunden köcheln lassen.
Den Herd abschalten, übrige Kräuter in den Topf geben und die Suppe 15 Minuten ziehen lassen.
Die Suppe abseihen, die Brühe auffangen und im Sieb die Flüssigkeit aus den Festbestandteilen drücken.
Die Brühe mit Salz abschmecken.
Vor dem Servieren mindestens 1 Stunde abkühlen und ziehen lassen.
An der Brunnenkresse vor dem Tore
Für 4 Personen
- 3 Karotten, in 2 cm lange Stücke geschnitten
- 2 Becher gekochte Kichererbsen
- 2 EL Ras el-Hanout
- 2 EL natives Olivenöl extra
- 1 Zwiebel, gehackt
- 1,5 cm frischer Ingwer, gerieben
- 1 ½ – 2 Bund Brunnenkresse
- Himalayasalz
- 750 ml kochendes Wasser
Den Backofen auf 180° C vorheizen.
Karotten und Kichererbsen jeweils getrennt mit Ras el-Hanout und etwas Olivenöl gründlich durchheben und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. 15-20 Minuten im Ofen al dente rösten.
Das restliche Öl bei mittlerer Hitze im Suppentopf erhitzen und Zwiebel und Ingwer darin glasig braten.
Die Hälfte der Kichererbsen und die Brunnenkresse hineingeben, salzen, mit Filterwasser übergießen und etwa 3 Minuten köcheln, bis die Kresse zusammenfällt.
Die Suppe glatt pürieren.
Abschmecken und bei Bedarf nachsalzen.
Heiß und mit den gewürzten Karotten und restlichen Kichererbsen servieren.
Noch mehr Rezepte:
Elina Fuhrman: Soup up your Life! 50 vegane Suppenrezepte für ein neues Körpergefühl, Knaur Verlag 2016, EUR 19,99, ISBN 978-3426675236
Fotos: Pär Bengtsson/Knaur