Erinnerungen an frühere Leben und Einsicht in karmische Sequenzen: Die Arbeit von Stanislav GrofDie westliche Wissenschaft lehnte viele Jahre kategorisch all jene Phänomene ab, die nicht unter dem Mikroskop oder anderen Messinstrumenten erfasst und bewiesen werden konnten. Jedoch haben Psychiater wie Dr. med. Dr. phil. Stanislav Grof im letzten Jahrhundert durch ihre Arbeit viel dazu beigetragen, dass sich so genannte „Erfahrungswissenschaften“ etablieren konnten und an Glaubwürdigkeit gewonnen haben. Diese Wissenschaftler verließen erstmals den objektiven Forschungsraum und wurden selbst zum Subjekt ihrer Forschungsreise – etwas, was die sogenannte „objektive“ Wissenschaft per se als Affront gegen sich selbst betrachtete. Aber zum Glück waren Psychiater wie Grof neugieriger, hielten all die Häme und den Widerstand ihrer akademischen Kollegen aus und erforschten die Welten des Bewusstseins in ihren mannigfaltigen Daseinsformen. Stan Grof selbst prägte unter anderem die transpersonale Psychologie im Wesentlichen durch seine vierzigjährige Erfahrung im Bereich der Erforschung nichtgewöhnlicher Bewusstseinszustände mit und machte jene Bewusstseinsräume salonfähig, die sich nicht im linearen Raum-Zeit-Kontinuum befinden. Bei seinen Forschungen setzte Grof sich auch immer wieder mit dem Thema Karma und Reinkarnation auseinander und schrieb in verschiedenen Büchern und zahlreichen Zeitschriften über seine eigenen Erfahrungen, die seiner Patienten oder Kollegen.
Reinkarnation – für viele Religionen, Völker und Kulturen eine Selbstverständlichkeit
Grof wusste besonders in seiner anfänglichen Arbeit als Psychiater, wie schwer es ist, in der westlichen Wissenschaft ernst genommen zu werden, wenn man als Erfahrungswissenschaftler mit Arbeiten zum Thema Wiedergeburt an die Öffentlichkeit ging. Denn nach der westlichen materialistischen Wissenschaft beschränkt sich unser Leben einzig und alleine auf die Spanne zwischen unserer Zeugung und unserem biologischem Tod. Damit wird der Seele keine eigene Existenz zugestanden und unser Dasein auf unsere physische Existenz beschränkt. Dieser Blick auf die menschliche Existenz widerspricht aber den Anschauungen der meisten großen Religionen und zahlreicher spiritueller Traditionen verschiedenster alter Kulturen sowie vieler Naturvölker. Sie alle betrachteten den Tod stets als einen wichtigen Übergang in eine andere Daseinsform, niemals aber als ein definitives Ende. Die Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod erschöpfen sich dabei keinesfalls in vagen Wunschvorstellungen über paradiesische Zustände im Jenseits oder ein Weiterleben der Seele, sondern es gibt ganz konkrete Anschauungen darüber, welchen Weg die Seele nach dem letzten Herzschlag geht.
Die Mythen vieler Völker beschreiben sogar ganz genau, was […]