Mit Hilfe von Jesus frei sein im Job und im Leben
Nicht nur Weihnachtszeit rückt Jesus von Nazareth, einer der bedeutendsten Weisheitslehrer, immer wieder in den Vordergrund. Was spirituelle Leitfiguren wie ihn so besonders machen, ist die Tatsache, dass sie in der Welt waren und sind, um uns aus den ewigen leidvollen Verstrickungen unseres polarisierenden Geistes zu befreien. Aber während einige von ihnen – wie zum Beispiel Buddha – ein Leben als Asket führten, so nahm Jesus eine ganz besondere Stellung ein. Er war ein Mensch wie jeder andere. Er lebte mit den Menschen und weilte unter ihnen. Dies könnte uns helfen, ein anderes, menschlicheres Bild von Jesus zu bekommen. Aber leider haben wir doch meistens die Tendenz, Weisheitslehrern wie Jesus eine Sonderstellung zuzuweisen und sie auf ein Podest zu stellen. Eine solche Herangehensweise ist jedoch genau das, was uns Jesus nicht näher bringt. Es entsteht wieder eine Distanz, die dazu führt, dass wir schnell das Gefühl haben, sowieso nicht das erfüllen zu können, was Jesus uns vorgelebt hat.
Um Jesus wieder zu dem zu machen, was er war – nämlich ein menschliches Vorbild aus Fleisch und Blut – hat der deutsche Zen-Lehrer und Christ Paul Kohtes den Versuch gewagt, Jesus auf eine ganz neue Weise zu begegnen. Dabei hat Kohtes sich die geistige Freiheit genommen, sich vom historischen und theologischen Wissen frei zu machen und ihm mit einer – wie er selbst schreibt – „intuitiven Unbekümmertheit“ zu begegnen und entsprechend „naiv“ an seine Lehren heranzugehen. Eine meines Erachtens erfrischende Herangehensweise, weil Jesus dadurch wieder zu einer beseelten menschlichen Figur wird und nicht zu etwas Abstraktem verblasst.
Ein ganz normaler Mensch
Kohtes, der heute als Zenlehrer und Coach für Manager arbeitet, hat in seinem neuen Buch eine Auswahl von Gleichnissen von Jesus zusammengestellt, mit denen er besonders Menschen in Führungspositionen ansprechen möchte. Gerade diese Geschichten verdeutlichen, wie sehr Jesus im normalen Leben der Menschen verankert war. Jesus war „einer von uns“, der vertraut war mit all den alltäglichen kleinen und größeren Unstimmigkeiten des Lebens. Egal, ob es um die elementaren Bedürfnisse wie Hunger und Durst ging, wie bei der Speisung der Fünftausend, oder gewöhnliche Heuchelei der Pharisäer und Schriftgelehrten, als er mit den Zöllnern aß, oder […]